Andreas Hofer und seine Kampfgenossen : ein Jugend- und Volksbuch
rückte durch die Scharnitz General Beaumont mit fünftausend Mann ein. welche auf dem Weitermarsche das arme, entvölkerte Seefeld in Asche legten. Andere fünftausend Mann desselben Corps besehten Reutte. Der Marschall Lefebvre befahl sofort die Ablieferung der Waffen, ordnete in Innsbruck und Umgebung eine strenge Hausdurchsuchung an, trug der von allem Verkehr abgeschlossenen Stadt eine reichliche Verpflegung seiner Truppen auf und beschied die Führer der Volksbewegung, Andreas Hofer
war, sollte das Land aufkommen' Den abziehenden österreichischen Truppen, welchen schweren Herzens auch Graf Lei n i ngeu von Trient aus folgte, schlössen sich mehrere Häupter der Volkserhebung an, so Teimer, Aschbacher, Sieberer, Eisen stecken, ja selbst Speckbacher. Zwischen Mühlbach und Bruneck begegnete dieser — er fuhr mit kaiserlichen Officieren in einem Wagen — dem Sand wirt. Die Officiere wollten nicht, dass die beiden Männer sich sprächen, und befahlen dem Kutscher zuzufahren. Aber Hofer rief Speckbacher
zu: „Auch du, Speckbacher, willst mich im Stiche lassen!' Diese Worte schnitten dem Patrioten so tief in die Seele, dass er von der Stunde an umzukehren beschloss. Hofer eilte indessen, es war am 31. Juli, gegen Sterziug weiter. In Mauls traf er abends die Nachhut der Österreicher. Er hielt an die Soldaten eine so herzbewegende Ansprache, dass sehr viele derselben nicht mehr Iveit davon entfernt waren, ihre Offieiere zu ver lassen, bereit, mit den Tirolern, deren Heldenmuth sie in manchem Kampfe schätzen gelernt
hatten, Schulter an Schulter entweder zu siegen oder für dieses brave Volk anch zu sterben. Erschöpft von der Reise und tief gebeugt über das von allen Seiten hereinbrechende Unglück, kam Hoser in Sterzing an. Hier erwarteten ihn schon mehrere vertraute Führer sowie Abgeordnete aus dem Unterinnthale. Straub, der sich im Haller Hochgebirge versteckt hielt, hatte sie an Hofer gesandt, um seine Absichten kennen zu lernen und seine Befehle zu erhalten. Am Morgen des 2. August erließ Hofer, fest entschlossen