der Waren — Tuche, Wollen, Felle, Kramwaren, Pferde , die den Zoll von Villeneuve bei Chillon passierten 1 ). Nicht im Vergleich zu der Ausdehnung dieses Kulturverkehrs stehen nun aber die geschichtlichen Ereignisse, insonderheit solche aus den Römerzügen, aber den Gr> bei denen die Straße über den Gr. S. Bernhard zu nennen ist. Diese Tatsache S. Bernhard, findet jedoch darin ihre Erklärung, weil jener Weg für die nach Italien streben den Herrscher nur bis zum Ende des Karolingerreiches wirklich bequem
IV. (833) nach dem Lügenfelde, wo dieser die Katastrophe Ludwigs des Frommen in Szene setzte, ist denselben Weg gegangen. Karl der Dicke (*^888), der dann noch einmal die ganze Monarchie Karls des Gr. in seiner Hand vereinigte, ist nebenbei auch derjenige, der von den Herrschern nördlich der Alpen die meisten Alpenübergänge, vier zehn, und somit selbst mehr als Friedrich Barbarossa, ausgeführt hat, aber nur von einem einzigen dieser Züge, von dem Rückweg aus Italien im J. 880, steht es wirklich fest
, daß dabei der Gr. S. Bernhard benutzt worden ist. Weitere Fälle, bei denen die deutschen Herrscher in Person sicher diesen Weg betreten haben, liegen dann nur noch für das J. 1110, als Heinrich V. zu seinem ersten Römerzug aufbrach, und 1414 bei der Rückkehr Sigismunds aus Italien vor, obwohl es außerdem, wie wir gesehen haben, durchaus üblich war, daß bei den Römerzügen großen Stiles die in Westdeutschland aufgebotenen Streitkräfte vor ihrer Vereinigung mit dem Hauptheere oder nach dessen Auf lösung
in Italien als selbständige Kolonnen hier herüberzogen. Eine geschicht lich ganz einzig dastehende militärische Bewegung sah der Gr. S. Bernhard außerdem unter der Regierung Konrads II., als dieser zur Besetzung des burgun dischen Reiches (1034) ein italienisches Hilfsheer verwenden konnte, das damals hier herüber bis nach Genf vorrückte; es ist dies demnach der einzige Fall, bei dem einmal wahrend des Mittelalters italienische Streitkräfte nördlich der Alpen in Wirksamkeit traten 2 ), und zugleich