Staatsgewalt losgelassen und Lehrkräfte und Kinder mußten sich dagegen durch Horchposten, durch eigene in die Mauern gebrochene Geheimpforten, durch Flucht in Keller, Scheune» und Stalle schützen. Denn die Amtsbürgermeister, die Karabinieri, die faschistische Miliz, politische Sekretäre und Poli- zeiagenten, italienische Lehrer und sogar italienische Richter machten auf diesen Unterricht fortgesetzt Jagd. Wo Kinder bei deutschen Fibeln mit einer Aufsichtsperson getroffen wurden, da nahm man den weinenden
Kleinen Fibeln und Hefte, Schiefertafeln und Griffel, ja selbst die Bänkchen fort, auf denen sie saßen. Man trieb die Kinder aus dem Hause und schob die Lehre- rinnen mit Polizeibefehl aus den Gemeinden ab. Die Karabinieri machten sich ein Vergnügen daraus, solche Mädchen auf der Wach- stube als „deutsche Schweine' und „deutsche Hunde' zu beschimpfen, und Milizsoldaten mißhandelten sie auf der Straße. Italienische Beamte bedrohten sie und stellten ihnen in Aussicht, wenn sie den Unterricht fortfetzen