„Ja, Mmdl, bringst eine Geiß?' Das Weiblein erschrak fürchterlich und fragte zitternd: ^ ^ ' „Ja, Bros!, Hab' ich wirklich eine Geiß?' - „Was denn sonst? Eine leibhaftige Geiß!' „Dann ist alles verhext!' lärmte die Frau und erzählte nun mit fliegendem Atem die schreckliche Geschichte. Der Brost aber erklärte: „Das Hexenvieh laß ich nicht in den Stall, sonst wird die Kuh am End* auch verzaubert und gibt Linen Boà ab.' „Was tust denn nachher mit der Geiß?' „Auf den Markt treiben und verKausen
- das Hexenvieh!' „Fürchtest dich nicht?' „A pah, vor einer Geiß Hab' ich mich nie ge- /fürchtet»' „Aber ich seh* immer Noch ein Kalb!' - „Dann bist auch verhext,' behauptete der Brost, „dann geh' nur gleich hinunter in die Gruft und bet' einen Rosenkranz, derweil fahr' ich. mit dem Hexenvieh.', Und der Brost fuhr richtig mit dem Kalb.aus den Markt, löste auch dafür 80 Gulden, der Mmdl aber übergab er nur 15 Gulden, die er für die Geitz eingenommen Zu haben erklärte. Die Moid! war froh, daß alles noch so gut
abgegangen; sie redete aus Furcht kein Wort mehr über die grauenhafte Geschichte und ging auch nie mehr auf einen Markt. Der Gasselpeter und der Brost aber leerten mitsammen manche Halbe Wein. IM