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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1924]
Bergschwalben : Geschichten
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Pagina 184 di 206
Autore: Reimmichl / vom Reimmichl
Luogo: Innsbruck
Editore: Tyrolia-Verl.
Descrizione fisica: 198 S.. - 18.- 23. Tsd.
Lingua: Deutsch
Segnatura: I 61.438
ID interno: 64996
,W das hübsch! -- Ist das hübsch!.... Aber Max.. kannst du schön malen!' Ein paar Tage später fuhr das Rosele den Maler wieder aus dem See herum. Die beiden waren heute sehr schweigsam, das Gefühl der nahen Trennung brannte ihnen aus das Herz. „Gelt, tust wohl recht auf dich schauen, Max?' sprach auf einmal das Rosele, ,Mnd tust alleweil recht gesund bleiben.' „Mußt halt recht beten für mich, — du bist ja mein Engel/' slüsterte der Maler. Das Mädchen errötete. Sie zogen einen Kreis auf dem See

. Über eine Weile bat der Maler: „Rosele, sei so gut, und schenk' mir ein Andenken.' Das Mädchen wurde sehr verlegen. „Max,' sagte es, „ich weiß nicht, was ich dir geben soll .... ich Hab' nichts Rechtes .... vielleicht das sil berne Kettchen, das mir der Vater geschenkt hat.' „Nein, das brauchst du selber,' wehrte der Maler, „und ich Hütt' etwas anderes lieber . . . . Rosele, darf ich mir nicht eine Locke aus deinem Haare abschneiden?' „Das ist gar soviel ein schlechtes Andenken, Max,' lispelte das Mädchen

. „Es ist mir aber lieber als die schwerste Goldkette,' versicherte der Maler. „Max, sei gescheit, ich bring' dir was anderes,...... mit dem Haar tat' ich mich soviel schämen,' slüsterte das Mädchen. Er sagte nichts mehr, und sie trieben leise nach ab wärts. Ns sie von einander schieden, zeigte sich der Maler etwas verstimmt; das Rosele wurde traurig. Erst spät am folgenden Nachmittage kam der Maler wieder. Das Rosele, das ängstlich auf ihn gewartet hatte, sprang ihm schon von weitem entgegen und drückte 179 12*

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1924]
Bergschwalben : Geschichten
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Pagina 201 di 206
Autore: Reimmichl / vom Reimmichl
Luogo: Innsbruck
Editore: Tyrolia-Verl.
Descrizione fisica: 198 S.. - 18.- 23. Tsd.
Lingua: Deutsch
Segnatura: I 61.438
ID interno: 64996
des Gees «neW, langsam strich der Kahn über den ^Waßerspiegel. Das Fräulein jubelte: „Max, es ist herrlich! einzig! — Hier möcht' ich Amben! hier möcht^ ich mit dir leben!' Das Rosele zuckte und schlug mit dem linken Ruder fehl, — der Kahn ' schwankte. Das Wiener Fraulein er schrak heftig und klammerte sich mit einem Angstruf an den Maler. Dieser blickte streng auf das Rosele und sagte herrisch: - „Dirnl, paß auf!' ^Ms Msele erbebte. — ,Dirnl' Hatte er gesagt, Md « dem Ton

! — Wie ein verwundetes Reh schaute es ihm in die Augen. — Das Wiener Fräulein schmiegte sich angstlich an den Maler; er legte schmei chelnd« den rechten Arm um des Fräuleins Schulter und sagtet „Sei ruhig mein Lieb', es ist absolut keine Gefahr!' ' Das Rosele heftete einen langen, sterbenswehen Mick auf die beiden, es Zitterte wie Espenlaub, — im Mchsten Augenblicke ließ es' die Ruder sinken, fuhr mit den Mnden an die Brust, tat einen lauten Schrei: ,^Jesus> 'Maria!' und siel quer Über den Schis fsrand hinaus

in den See./ —- — Der Maler sprang auf und gellte: „Rosele! Rosele!' Er wollte nach dem.Kleid WS Mädchens haschen ^ das Schifflein wankte, und er fiel «f das Brett zurück. — Da hing aber schon HM Fräulein winselnd an ' seinem Halse und zog ihn den Sitz nieder. Der Kahn drehte sich, und das Uofele verschwand in den Wellen. Der Maler tat einen wilden Schrei; àen Augenblick schien es, als wolle et Pnausspringen — das, jammernde Fräulein hielt ihn noch fester. — Jetzt trieb der Kahn in der leisen StrSWunß

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1924]
Bergschwalben : Geschichten
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Pagina 182 di 206
Autore: Reimmichl / vom Reimmichl
Luogo: Innsbruck
Editore: Tyrolia-Verl.
Descrizione fisica: 198 S.. - 18.- 23. Tsd.
Lingua: Deutsch
Segnatura: I 61.438
ID interno: 64996
„Und hast du mich auch ein bißchen gern, Rosele?' fragte nach einer langen Pause der Maler. „O Max, von ganzem Herzen! Lieber als alles in der Welt, lieber als mein Leben!' beteuerte das Mädchen. Der Maler wollte das Rosele an sich ziehen und küssen. Es entwand sich seinen Händen und sagte neckisch: „Max, du hast mich früher einen Engel geheißen . . . . Englein darf man nicht anrühren.' Dann setzte es ernst hinzu: „Max, noch gehören wir nicht zusammen, und wir könnten uns den Segen Gottes

vertun.' Er schaute mit Bewunderung auf das einfache Verg- kind. Über eine Weile fragte das Mädchen ängstlich: „Max, tust du auch beten? .. . . Der Pfarrer sagt oft, daß die Leute draußen in der Welt kalt werden und nicht mehr glauben .... Max, glauben tust du wohl, gelt?' - „Wer soll denn nicht glauben?' beruhigte er das Kind, — „übrigens haben wir Maler viel in den Kirchen zu arbeiten, und da muß man wohl an Unsern Herrn denken.' „Max, jetzt Hab' ich dich noch einmal so gem!' Die beiden setzten

sich auf den Rasen und wurden nicht müde, sich ihr Glück zu erzählen und Plane für die Zukunft zu schmieden. — Die Sonne war schon untergegangen, als sie endlich sich trennten. Der Maler stieg zu Tal, das Rosele aber fuhr hinaus auf den See. Goldene Fäden spannen auf der smaragdgrünen Fläche, die Wellen umschmeichelten samtweich das tan zende Schifslein; wie eine leuchtende Goldborte hing der rote Sonnenschein auf den mattgrünen Kuppen und Spitzen, ein warmer, würziger Hauch fächelte von der Alpe herau

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1924]
Bergschwalben : Geschichten
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Pagina 177 di 206
Autore: Reimmichl / vom Reimmichl
Luogo: Innsbruck
Editore: Tyrolia-Verl.
Descrizione fisica: 198 S.. - 18.- 23. Tsd.
Lingua: Deutsch
Segnatura: I 61.438
ID interno: 64996
bmch dM Rosele in lauten Beifall aus, wenn sich wieder ein Gegenstand recht lebendig und farbentreu unter dem Pinsel gestaltete. Ost zog es auch die Lippen krumm, wenn es glaubte, der Maler habe eine unrichtige Farbe aufgetragen und das ganze Bild verdorben; es lachte dann wieder jubelnd aus, sobald es seinen Irrtum merkte und einen Farbenton zum andern so prächtig stimmen sah. — Der Maler erklärte dem ahnungslosen Bergkind die Natur der Farben und machte es auf so manche Farbe an See uà Höhen

nur ein Tröpfe , lein sei gegen das gewaltige Meer, wie sich aus dem Mere die Wolken bilden, die das Wasser aussaugen gleich einem Schwämme, -- wie der Sturm dann die Wollen Wer die Berge jage und ihnen den Regen aus presse, wie der Regen die Quellen, Bächlein und den See speise usw., usw. — Das Mädchen riß bei diesen Erzäh lungen Augen uà Mund auf, schaute den Maler in starrender Bewunderung an und sagte halblaut: „O Max, bist du gescheit und studiert, und unser- eims weiß so gar nichts! . . . . . G'rad

' wundern tut's mich, daß ein so lluger Herr mit einem einfältigen Ding, wie ich bin, reden kann.' Mr Maler schaute mit warmen Wicken auf das an spruchslose, unschuldige Bergkind' und erzählte unermüdet weiter.

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1924
¬Der¬ Tuifelemaler : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Pagina 225 di 322
Autore: Reimmichl / vom Reimmichl
Luogo: Innsbruck
Editore: Tyrolia-Verl.
Descrizione fisica: 317 S.. - 4.- 6. Tsd.
Lingua: Deutsch
Segnatura: I 61.406 ; 1.909
ID interno: 64853
kommen lassen? Waren denn alle blind und verrückt gewesen? —' — Jetzt wunderte es den Maler durch aus nicht mehr, daß er auf seinen Brief keine Ant wort von Aßberg erhalten hatte. Wie die Sachen standen, nahm sich ja der Brief wie ekle Heuchelei, Wenn nicht gar wie grausamer Spott und Hohn aus. Da mutzte er dem Freund sofortige Aufklärung geben. Aber wird der Aßberg ihm glauben? Nach vielem Hin- und Herstudieren ging er zu seinem geistlichen Freund in den Widum hinüber, teilte ihm die fast

unglaublichen Reuigkeiten mit und bat ihn-um seinen Rat. Der Pfarrer dachte eine Zeit lang nach, dann erklarte er, wenn es dem Maler recht sei, werde er dem Aßberg schreiben und die Sache ins richtige Geleise bringen. Natürlich war das dem Maler recht. Am selben Tage noch schrieb der Pfarrer einen langen Brief an den Wiener Freund, worin er den ganzen Sachverhalt klar auseinandersetzte und jeden Schatten eines Verdachtes von Walter Neinisch ablenkte. Ehe noch eine Woche verging, kam schon eine Antwort

vom Atzberg. Er dankte für das aufklärende Schreiben und teilte mit, daß ihn die dumme Episode von Tafern gar nicht mehr berühre, er denke selten mehr daran, und es gehe ihm jetzt sehr gut. Der Brief war kurz, aber freundlich; jedoch stand kein Gruß und keine Zelle an den Maler- darin, nicht einmal sein Name war erwähnt. — Was sollte denn d a S ums Himmelswillen bedeuten?. Der Pfarrer schüt telte den Kopf, dann sagte er: 224 »

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1924
¬Der¬ Tuifelemaler : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Pagina 197 di 322
Autore: Reimmichl / vom Reimmichl
Luogo: Innsbruck
Editore: Tyrolia-Verl.
Descrizione fisica: 317 S.. - 4.- 6. Tsd.
Lingua: Deutsch
Segnatura: I 61.406 ; 1.909
ID interno: 64853
verharte dein Herz nicht/ erwiderte lustig der Pfarrer; „auf so einem luftigen Berg versumpft keine Pflanze und noch weniger ein richtiges Maler genie. über den Rosenkranz-Sonntag mußt du un bedingt bleiben. Am Rosenkranz-Sonntag ist das große ' Wallfahrtsfest aus dem Leuchtenberg, auch Leuchtenberger Kirchtag genannt. So etwas Prach tiges und Herrliches siehst drunten im Makkaroni- land nie und nimmer. Das bietet nur unser schöner rätischer Süden, und es war eine schwere Maler sünde

, sich so etwas entgehen zu lassen/ „Solche Feste Hab ich schon viele erlebt,' erklärte der Maler. „Da gibts halt flatternde Fahnen und Pöllerknall und KranZjungsrauen und Schützen und bum — bum — bum — tschindara . . „UM noch etwas dazu, was du dein Lebtag nimmer vergessen Wirst,' fiel ihm der Pfarrer ins Wort. „Vom Land herauf kommen ganze Züge von Wallfahrern, von den Tälern heraus kommen sie bürstendick, und die Badioten steigen über die Jöcher. Soviel urwüchsige Gestalten und bunte Trachten

, und was die Hauptsache ist, soviel warme Religion hast noch nie gesehen. Da kriegst- einmal ein rundes Bild von unser« herrlichen Südtirol. Ich Hab mich schon lang darauf gefreut, daß du das Fest Heuer mit uns mitmachen wirst, wollte dir auch mehrmals davon erzählen, hätt dich aber gern ein bißchen überraschen lassen.' Da nützte dm Maler nichts, er mutzte bleiben — und schließlich dauerte es ja bloß mehr fünf Tage ASS

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1924
¬Der¬ Tuifelemaler : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Pagina 293 di 322
Autore: Reimmichl / vom Reimmichl
Luogo: Innsbruck
Editore: Tyrolia-Verl.
Descrizione fisica: 317 S.. - 4.- 6. Tsd.
Lingua: Deutsch
Segnatura: I 61.406 ; 1.909
ID interno: 64853
mit mir nach Schandau hinauf. Droben wartet meine Frau auf uns, die furchtbar neugierig auf dich ist. Ich habe meine Frau eigens zu dem Herbst ausflug in die Sächsische Schweiz beredet, daß ich mit dir zusammentreffen kann. Zur Strafe mutzt uns jetzt einige deiner Künstlertage schenken.' Einen Augenblick zögerte der Maler, dann sagte er frisch: „Das ist keine Strafe, sondern das größte Vergnügen Kr mich.' Eine Stunde später fuhren die beiden Freunde mit einem Lokalzug in das nahe Schandau

, wo sie mit Jubel von der Frau Minist erialsekretär empfangen wurden. Die Frau war wirklich eine blendende Erschei nung, voll Lebenslust und Witz, aber auch ein bißchen eitel und oberflächlich; sie ließ sich von ihrem Mann vergöttern, schmeichelte Hm und nahm alles, was er ihr bot, dankbar an. So eine Gattin paßte für den Aßberg. Als der Maler am ersten Abend dem Freunde Zu seiner Gemahlin gratulierte und sie in ziemlich dicken Lobsprüchen über alle Sterne erhob, strahlte der Aßberg vor Seligkeit

. Das hatte er ja eben gewollt. Freund Pollux sollte entzückt sein von seiner Gattin, sein Lob wollte er hören, deswegen hatte er ihn hergeschleppt. — Und nun verlebten f« ein paar laute, lustige Tage. Sie machten Spritzfahrten und Bergpartien; sie tranken, lachten, neckten einander; bald stimmte der Maler, bald der Aßberg einen Kneiper an, wie einst in den seligen Studentenzeiten; der Maler hielt auch

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1924
¬Der¬ Tuifelemaler : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Pagina 294 di 322
Autore: Reimmichl / vom Reimmichl
Luogo: Innsbruck
Editore: Tyrolia-Verl.
Descrizione fisica: 317 S.. - 4.- 6. Tsd.
Lingua: Deutsch
Segnatura: I 61.406 ; 1.909
ID interno: 64853
Dutzende von komischen Ansprachen, sein Humor floß den ganzen Tag wie ein klares Brünnlein, und er hatte den übermütigsten Schalk aufgesteckt. Der Frau von Aßberg gefiel der flotte, frische, lustige Künstler so sehr, daß sie ihn nicht mehr fortlassen wollte. Und was sie wünschte, das erzwang ihr Gatte mit Gewalt. So blieb der Maler zehn Tage in ihrer Gesellschaft, dann ließ er sich aber durch keinen Zwang mehr halten. Seine Kunst leide Hunger, und er werde ein erbärmlicher Lügner, er klärte

er, wenn er nicht eilends zu seinem Bilde heimkehre. Beim Abschied sagte die Frau von Aß berg munter: „Grüß mir deine Braut und sag ihr, daß ich ihr zu heißem Dank verpflichtet bin; sie wäre meine größte Wohltäterin.'' „Aber zu deiner Hochzeit darfst uns nicht ein laden,' rief der Aßberg mit den Augen zwinkernd. „Du hast mich zu der deinigen auch nicht ein geladen, und darum, wirst du auf die Ehre ver-, zichten müssen/' entgegnete lustig der Maler. „Eine Vermählungsanzeige kriegst du, weiter nichts.' ' „Uber ich besuch

deine Frau nach der Heirat gewiß einmal,' versicherte die Aßbergin. „Schön, schön, freut mjch. Unterdessen besuch ich deinen Herrn Gemahl. Dann können die zwei Frauen ungestört über ihre Männer zu Gericht sitzen.' Mit einem hellen Lacher stieg der Maler in den Wagen, grüßte noch einmal und rollte davon. Er hatte nun aber höchste Eile und mußte wirklich 2SI

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