Zinnen krabbelt es wie ein Ameisenhaufen von Schüt zen und verteidigend Männern. „Sturmleitern her!' schrie ber Graf Paltenberg. Viel Hände regten sich und schoben TN ber Mauer drei Leitern hinauf, davon aber zwei allsogleich durch die niederprasselnd Steine zerschellet werben. Am Bo den lagen tote und noch mehr verwundet Männer, gar verstümmelt, blutend, ächzend, betend. Da die dritte Leiter gestanden, rief Graf Waldenthurn, der Schwarze, so anbei gewesen: „Junge Ritter, die kein feige Memmen
sind, vor aus!' Solches Wort galt mir, und wollt er mich in ben sichern Tod sprengen. Ich betrat auch, Gott dem Herrn mich empfehlend, allsogleich die Leiter, zeigend, daß ich kein Furcht heget. Da stieß mich aber Graf Paltenberg zur Seiten, -damit er als Erster hinauf steige. Mir wallet zornig das Blut, also baß ich ihn Herunterreißen gewollt; aber schon war er mehrer Stu fen hinangeklettert. Da erschauet ich, wie droben ein mächtiger Steinquader über die Zinne gewälzet warb, ss nächsten Augenblicks Herniedersturzen
gemußt, den Graf und Leiter zermalmend. Ich macht ein Riesen sprung auf die Leiter, fasset den Graf an den Hüsten und riß ihn hinterwärts zur Erde. Ein Atemzug Her nack schmettert ber gewaltig Stein, die Leiter zer trümmernd, mit furchtbar Krachen auf ben Boden, er- wischet den Paltenberg, ber gefallen und schnell wieder aufgestanden war, noch am linken Fuß und kollert bann Z59