Zur Tirolischen Literatur.- (Gesammelte Werke ; Bd.12)
deuten; in Form und Vorstellung stand jene Jugend noch auf dem Boden Klopstocks, wie ja auch noch später Josef Lertha in der vergangenen Manier dieses Poeten stecken blieb. Ueberraschen dürfte Manchen „Der Schweizer am Rütli' : Der Schweizer ist ein freier Mann, In schlägt kein Vogt mehr auch in Ketten, Greift, wenn ihr'H wagt, greift ihn nur an, Gort und die Freiheit wird ihn reiten. Hier in dem Herzen flammt sie flat, Der deutschen Freiheit Oriflamme, Und eh' als die, als die vergeht Vergeht
ihr Bögt mit eurem Stamme. Vergeht, Verräter, nur? — Doch nein, Geht eure Weg' die ihr gekommen Und laßt uns Schweizer Schweizer sein Und unfre Freiheit unbenommen. Frisch auf, Genossen, Hüt' geschwenkt Hoch soll die Freiheit, Freiheit leben! Und wem es warm im Herzen drängt Der ruf: Es soll die Freiheit leben! Wer dieses liest und dabei denkt, daß Brandis später als Reaktionär in Verruf war, traut wohl kaum seinen Augen, ihn hier als Freiheitsdichter zu finden. Aber man darf ihn nicht mit dem Maß