Praktisches Reise-Handbuch nach und durch Italien : mit Berücksichtigung aller dem Reisenden nothwendigen und wissenswerthen Angaben, auf Selbstanschauung begründet, und nach den neuesten und besten Quellen bearbeitet
552 Mailand. niedergerissen wurden, aufs Neue von dem Architekten Fantini aufgeführt. — Die Porta romana ist 1598 zum Empfange Margaretha'® von Oestvc-ich. Verlobte Phi lipps III. von Spanien, errichtet worden. — Die Porta Tisinese ist von dein berühmten I Architekten Marchese Gagnola; sie bildet einen majestätischen Bogen mit schönen Säulen. — Die Porta Ve r ce Hin a wurde 1805 nach Canonicas Zeichnung erbaut.— Die schöne Porta Comasina Hessen die Kau Heute von Mailand auf ihre Kosten
auf führen. Ausserdem gibt es noch mehre kleine Thore (Portelli), die jedoch weder in architektonischer j noch historischer Bezie hung merkwürdig wären, und die wir daher übergehen. Mailand 1st («regelmässig gebaut; allein die Behörde ist bemüht, es täglich zu ver- «chimera, und man kann es bereits eine elegante Stadt nennen. Man glaubt, dass in früheren Zeiten die Unregelmässigkeit, ja man könnte sagen , die Verwickelung kurier und enger Strassen, wie sie noch im ältesten Theile der Stadt gefunden
wird, dazu dienen sollte, den Feind, selbst wenn er schon in die Mauern eingedrungen war, noch aufzuhalten und zu beunruhigen, da die geographische Lage von Mailand es durchaus unmöglich machte, die Stadt von Aussen gehörig an befestigen. Merkwürdig ist das Pflaster von Mailand, welches aus kleinen Kieseln be steht, die der Länge der Strassen nach, ausser breiten Troftoirs, auch noch von eben solchen Fahrgeleisen aus Granit durchschnit ten werden. So fahren dann die Mailänder Wagen — und man muss wissen, dass
Mai land vorzugsweise die Stadt der glänzenden Equipagen heisst — ohne Gerassel und Steffen vorüber, welches eine« wirklich sehr angenehmen Eindruck macht. Da je doch diese Geleise «lurch das beständige Fahren sehr glatt werden, so ist dies für die Pferde sehr gefährlich, die desslsalb auf eigene Weise beschlagen werden missen, Wenn gleich Mailand im Ganzen viele schöne Häuser zählt, so kann man doch nicht eben sagen, dass die öffentlichen Gebäude und Paläste mit denen anderer italienischer Städte
. Nach dem Tode dieses Fürsten, 1378, zerstörten die Bürger dieses Schloss ; allein Johann Ga leazzo. des Obigen Sohn, Hess es auf der selben Stelle wieder erbauen , befestigte es mit hohen Mauern und umgab es mit tiefen Gräben. So bestand es bis zum Jahre 1447, da Philipp Maria, der letzte Visconti, starb. Hier zerstörten es die Einwohner zum zwei ten Male j die aas Mailand einen Freistaat bilden wollten. Allein Frani Sforza, der Gemahl der Bianca Maria Visconti, führte es mit Zustimmung der Einwohner