Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792
Pagina 298 di 339
Autore:
Jäger, Albert / von Albert Jäger
Luogo:
Wien
Editore:
Prandel
Descrizione fisica:
333 S.. - Separat-Ausg.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
In Fraktur
Soggetto:
p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; <br />p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>
Segnatura:
II 116.215
ID interno:
106471
standhaft in dem Begehren nach einem Reichstage zu ver harren. Vergeblich war es. daß Kaiser Joseph dieser Bewegung gegenüber den Ungarn sein Mißfallen zu erkennen gab, und . die Drohung beifügte, die Recrutenstellung und Getreideliefe- rung mit Gewalt durchsetzen zu wollen, da er die Armee auch im Interesse UngAns nicht Mange! leiden lassen könne. Ver geblich war es, daß er ihnen andererseits die Zusage machte, nach Beendigung des Krieges zur Beilegung aller Klagen einen Reichstag einzuberufen
. Das Versprechen, einen Reichstag in einer noch unbestimmten Zeit halten zu wollen, vermochte die aufgeregten Gemüther nicht zu beruhigen, und die mit Gewalt vollzogene Reerutenaushebung und Getreideeintreibung empörte nur noch mehr. Der ààex Oii-ias erhielt von den Comitate:: neue zudringlichere Aufforderungen, den Reichstag auszuschreiben; an mehreren Orten wurde das alte Comitats- wesen förmlich wieder hergestellt, die vom Kaiser angestellten Bezirksbeamten entweder entlassen, oder verpflichtet die Comi
-' tatsbeschlüsse D erfüllen. Die Stände bildeten permanente Commissioner!, denen sie die Gewalt einräumten, Röthigen- falls auch allgemeine Versammlungen einzuberufen. Die Ge richtsstühle , die ohne große Zerrüttung nicht in den alten Stand zurückversetzt werden konnten, wurden bis zum nächsten Reichstag beibehalten, ihnen aber der Gebrauch des neuen Gesetzbuches untersagt. An einigen Orten wurden gerade zu alle Geschäfte aufgehoben, „bis zur Restauration', wie man sich ausdrückte. Die deutsche Sprache wurde