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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Pagina 97 di 388
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.522
ID interno: 427821
Felix, studieren aus gutem Herzen, aus reiner Gutmütig keit, damit er einmal sein anständiges Auskommen habe und geachtet dastehe auf der Welt, Und mehr geachtet denn als Beamter konnte man im Leben doch unmöglich sein. Der Apotheker wurde ganz zapplig, als er seinen an gestrengten Gedankengang so weit verfolgt hatte. So zapplig, daß sich sein Gesicht nach allen Seiten verzog. Dabei erbebte feine Nase vor innerer Erregung so sehr, daß der Zwicker, der ohnedies nur wackelig darauf saß

, in ernstliche Gefahr geriet, herabzugleiken. Ganz ängstlich und hilflos sah der Apotheker Tiefen- brunner über die Gläser hinweg zu Max Storf empor, und mit zitterigen Hàden rückte er sich immer und immer wieder seinen Zwicker zurecht. Aber er wollte nicht passen. Er wollte überhaupt nicht passen, wenn Herr Tiefenbrunner eine Erschütterung seines Seelenzu- standes erlitt. Und eine Erschütterung war das unbedingt. Eine starke Erschütterung sogar. Jetzt um Mitternacht. Der Apo theker machte ganz vorwurfsvolle

würde? Bei diesem Gedanken überkam den Apotheke? ein Ge fühl, als spürte er die kleinen, nervösen Trittchen einer Maus über seinen Rücken huschen. Es war entschieden eine höchst ungewöhnliche Situation. Ganz entschieden! Und es war eine Roheit von dem Doktor Storf, ihm mit so was bei der Nacht zu kommen. Ein ganz ge meiner Überfall war es, der ihn eigentlich erzürnen sollte. Aber Herr Tiefenbrunner erzürnte sich nicht. Schon W

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Pagina 375 di 388
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.522
ID interno: 427821
sprach sie leise. „Ich soll nach München fahren ... haben Sie gesagt.' „Ja ... und noch welker fort, wenn möglich!' sagte er energisch. Er entwickelte eine ganz ungewöhnliche Energie in dieser Zeit, der alte Herr. Er hätte es sich selber gar nicht zugetraut, wieviel Kraft und Interesse er noch imstande war, für ein anderes Wesen aufzu bringen. „Aber in München ... haben Sie da wohl jemand, der sich ein bissei um Ihnen bekümmert?' fragte er dann neuerdings besorgt nach einer kleineren Pause

. „Mir ist alleweil .. . als wenn's besser war' . .. daß jemand mit Ihnen fahren tat'. Vielleicht ... wenn's nit gar so weit war' ... dann könnt' ich ..setzte er mit einiger Unsicherheit hinzu. Eine Fahrt nach München und überhaupt eine Reise wäre für den alten Sonderling ein ganz ungeheures Unternehmen gewesen. Schon seit vielen, vielen Iahren war der Rat Leonhard nicht mehr aus Innsbruck hinaus gekommen. Daß er jetzt diesen Gedanken in Erwähnung zog, bezeugte, in wie schwerer Besorgnis er wegen Adele war. Adele

Altwirth beruhigte den alten Herrn. Sie fühle sich ganz wohl ... sagte sie ... und würde sicher auf sich selber achten. Und in München habe sie schon ein paar Bekannte, zu denen sie gehen könne. Der Herr Rat solle sich ihretwegen keine Sorge mehr machen. Sie werde sicher ganz zurechtkommen und auch mit der Zeit wieder ganz ruhig werden. Aber Adele glaubte das alles, was sie sagte, selber nicht. Und der Herr Rat war auch nur für den Augenblick beruhigt. Spater ... als er von Adele gegangen

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1946
¬Der¬ Garten Gottes : ein Südtiroler Roman. - (Rudolf-Greinz-Gedächtnisausgabe ; 2)
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Pagina 182 di 300
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 300 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.609
ID interno: 427816
hellen Hornbrillen verliehen dem Korbinian Kruckenhauser ein ganz fremdes Aussehen, wie er jetzt etwas zaghaft seine grobe Arbeitshand in die des jungen Mädchens legte. „Ich muß doch einmal Nachschau halten bei Euch ...' sagte das Mädchen heiter, aber doch nicht ganz frei von Verlegenheit ... „weil Ihr mich jetzt ganz vergessen habt's, wie's scheint ..meinte sie neckisch und drohte dem Kor binian mit ihrem niedlichen kleinen Zeigefinger. Die Afra fuhr rasch mit der dunklsn Arbeitsschürze

über einen der Holzsessel, die außer einem runden Tisch, einem Gläserkasten und einem alten hochbeinigen Sofa die beschei dene Einrichtung des Zimmers bildeten. Dann bot sie dem Mädchen an, Platz zu nehmen. Die Walburg hatte sich unterdessen den Fremden ganz genau und eingehend angesehen. Als müsse sie ihn stu dieren, so unverwandt und auch ziemlich unverfroren besah sie den eleganten hochgewachsenen Herrn, der vor ihr stand und lächelnd auf sie herabschaute. Ihr verfallenes gelbliches Gesicht nahm einen immer

kritischeren Ausdruck an. Offenbar keimte eine Erinnerung an jenen verhängnisvollen Abend in. ihr auf, da Landgraf sich ihres alten Baters in so energischer Weise angenommen hatte und sie selber hilflos zeternd, von den Armen des Fremden gehalten, in der Luft gezappelt hatte. Nur wußte es die Walburg nicht ganz bestimmt, ob es Wohl wirklich dieser selbe fremde Herr gewesen war, den sie seit her wohl manches Mal bei der Schaffenrath hatte Besuch machen sehen, dessen Namen sie aber nie hatte nennen hören

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Pagina 384 di 388
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.522
ID interno: 427821
Klosterfrau zu holen. Sophie lag jetzt ganz ruhig da ... mit offenen Augen und bei klarem Bewußtsein. Sie fühlte sich viel wohler, sagte sie. Schwester Salesia hatte ihren Stuhl ganz nahe an das Bett geruckt und hielt die heiße, trocken« Hand der Kran ken in ihrer eigenen. Im Zimmer brannte das schwache Licht einer kleinen Lampe. Der Schein fiel gedämpft auf Sophie, die jetzt mit einem fast verklärten Antlitz auf die Schwester sah. „Schwester Salesia ..fing Sophie zu reden an ... „wirklich . .. ist'S

so weit?' Sie zeigte mit einer matten Bewegung ihrer Hand auf die Wachskerze ... deren Be deutung sie kannte. Es war die Skerbekerze ... hochge weiht und gesegnet. Bei dem ersten Anzeichen des letzten Kampfes sollte sie entzündet werden. „Still sein, Sophele ... Still sein ...' begütigte die Schwester. Unwillkürlich und wie selbstverständlich kam ihr diese Anrede, die sie der Frau als Kind gegeben hatte. „Deswegen brauchst nit zu sterben, kannst schon wieder besser werden. Ganz gut ..tröstete

sie. „Ganz wie's unsers Herrn Willen ist.' „Ich will aber gern sterben ... Schwester ..sagte Sophie ruhig. „Recht gem. Freu' mich drauf ..fugte sie matt hinzu. „Und hast so gern gelebt ..Die alte Schwester sagte es mit Wehmut. Ein tiefer ... glücklicher Seufzer hob die kranke Brust der Sterbenden. LS Greinz, Die Età am Inn ZÜA

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Pagina 82 di 388
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.522
ID interno: 427821
Sophie und aufmerksam zu jedem Gast im Lokal und voll Witz und Humor. Es war schwer zu sagen, an welchem der Tische die Sophie beliebter war. Die Herren am Honoratioren lisch waren etwas zurückhaltender in ihrer Bewunderung als die junge Herrenwelk am uniern Ende des AmmerS. Aber die Wirtin hatte es wohl gemerkt, daß sogar der Herr Rat Leonhard, der ein ganz erpichter Kartenspieler war und der kaum jemals ein Auge von seinen Sarken jetzt öfters, als gerade notwendig gewesen wäre

wollte oder wenn er genötigt war, s,e Pfeife frisch zu stopfen. Beim Trinken machte der Herr Rat eine ganz beson ders kritische Miene. Sein kleines, falliges Gesicht fchrnnipfke dann förmlich zusammen, und die Lippen Zogen sich nach innen, um erst ganz langsam wiederzukehren, wenn sie den Geschmack des Weines eingehend geprüft Und genossen hatten. Der Herr Rat war am Stammtisch überhaupt eine konan^àende Persönlichkeit. Das kam daher, weil er sehr wenig sprach und seine Gedanken eigentlich nur ^uf seinem stets Zuwidern

Gesicht zu erraten waren. Die Wirtin hatte unter allen ihren Tasten den meisten ^espM vor dem Herrn Rat. Beinahe ängstlich beob achtete sie sein Mienenspiel, wenn er sich eine Speise mit aller Umständlichkeit, deren nur er fähig »vor, zu Ge mute führte. . Außer dem Herrn Rat Leonhard lvor noch der Doktor Valentin Rapp eine ganz gehörige Respektsperson am «' SZ

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Pagina 381 di 388
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.522
ID interno: 427821
Menschen gesprochen ... außer mit der Ennemoserm und mit ihrem Verteidiger. Dieser war es auch, der ihr von dem Tode des Malers Altwirth sprach. Warum er es ihr sagte? Hoffte er ihr ein Geständnis zu entlocken ... daß sie nicht allem be teiligt war bei der Tat? Aber Sophie sagte nichts. Kein Wort. Wenn Felix tot war ... warum sollte sie den Toten verraten, wo sie sür den Lebenden hatte leiden wollen? Sie blieb ruhig. Ganz ruhig. Aber es war ihr recht... daß Felix tot war. Sie freute

sich über seinen Tod als über eine frohe Kunde. Es war ihr ... als hätte er ihr die letzte Botschaft seiner Liebe kundgetan. Auch davon sprach ihr der Verteidiger, daß Adele Alt wirth heimlich von Innsbruck gegangen war. Und dann redete er lange und gut Sophie. Suchte zu ergründen, ob zwischen ihrer Tat und den Altwirths ein Zusammen hang bestände. Nein. Sophie blieb fest. Sie war die Täterin. Sie ganz allein. Im Zorn hatte sie den Gatten ermordet. Niemand wußte davon. Kein Mensch. So mußte denn Sophie ihre Strafe

antreten ... die Tat büßen, durch eine jahrelange Haft. Es würde nicht lange dauern mit ihr ... das fühlte Sophie. Und sie freute sich darüber ... freute sich ... Man hatte sie in die Strafanstalt gebracht... hinunter in das Unterinntal ... in das alte freundliche Städtchen Schwaz ... Und sie war gern gegangen ... ganz gerne. . Nun lebte sie dahin in strenger Zucht ... in Schwei gen, in Arbeiten und in Gebeten. Ganz für sich. Sie hatte an keinen Menschen Anschluß, und sie suchte

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Pagina 348 di 388
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.522
ID interno: 427821
hinaus in die Dunkelheit und Stille der Nacht. Lange noch stand Sophie regungslos in der Mitte des Zimmers und starrte auf die Tür, durch die Felix gegangen war. Fort ... nun war er fort ... Sie hatte ihn wohl zum letztenmal gesehen ... Ein tiefer Seufzer entrang sich der Brust des Weibes. Allein ... nun war sie allein ... ganz allein ... Mit unsicheren, ängstlichen Blicken sah sie zu der Leiche hinüber, die am Boden lag. Wie unheimlich es hier war. Ein eisig kalter Schauer durchfuhr ihre Glieder

... es fror sie ... Es war kalt in dem Zimmer ... still und kalt ... wie in einer Totengruft. Mit vorsichtig zögernden Schritten schlich sich Sophie zu der Stelle hin, wo ihr toter Gatte lag. Ganz nahe kam sie heran ... ganz nahe ... Und dann kniete sie nie der. Kniete sich zu ihm und fuhr ihm mit bebender Hand tastend und suchend über den leblosen Körper, als müßte sie doch noch ein Lebenszeichen in ihm entdecken. Nichts ... alles still ... alles tot. Und immer tiefer beugte

sie sich über ihn, und ihre Augen erweiterten sich immer mehr vor Angst ... je län ger sie auf den Toten starrte. Es war ihr ... als ob ein Fremder, ein Unbekannter vor ihr liegen würde. „Valentin ...' Sie siüsterte es ganz leise. „Valentin!' Jetzt sagte sie es lauter. Der Ton ihrer Stimme erschreckte sie. Es hallte so un-

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Pagina 314 di 388
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.522
ID interno: 427821
als sie allein waren. ,Hab' ich dir weh getan? Hab' ich dich beleidigt? Bist du krank gewesen?' Ganz unglücklich sah der Maler drein, als er leise und sanft ihr immer wieder liebkosend über die heiße Stirn fuhr. „Ich hakte Kopfschmerzen,' sagte Sophie ausweichend und vermied es, Felix in die Augen zu sehen. Seine warme Zärtlichkeit tat ihrer wunden zertretenen Seele ungemein wohl. Sie lehnte sich in ihrem Schaukolstuhl zurück und schloß die Augen. Sophie sah elend aus. Tatsächlich kran

?. Sie hatte auch ihr inneres Gleichgewicht noch nicht wiedergefun den. Immer von neuem tauchten die schrecklichen Stun- ben in ihrer Erinnerimg auf. Es war ein Glück, daß Doktor Rapp für einige Zeit hatte verreisen müssen. So brauchte sie diesem wenigstens keine Komödie vorzu spielen. Und bis er kam, so hoffte sie, würde sie wohl wie der ganz hergestellt sein. Sie fühlte sich jetzt, da Felir sie mit seiner achtungs vollen Liebe umgab, bereits wohler. Sie lachte ihn an und plauderte mit ihm, und er mußte ihr erzählen

, was er geschaffen hatte, seit sie sich nicht sahen. Wie eine lange Zeit der Trennung kam es den beiden jetzt vor. Und Felix gestand ihr, wie er von Stunde zu Stunde auf sie gewartet und geharrt hatte, und wie er schließlich so unruhig wurde, daß er diesen Besuch bei ihr wagte. ,Mei hellichtem Tag!' neckte er sie. „Da bin ich ganz fremd bei dir-. Gelt, Schatz?' „Ja!' sagt? Sophie trocken. „Na ... Schatz ... was hast du denn?' fragte Felix verwundert. „Nichts!' Sophie schüttelte dm Kopf und wiegte sich schaukelnd

in dem Stuhl. Sie hatte ein ungewöhnlich ern stes Gesicht. „Doch!' beharrte Felix. „Du hast etwas. Du.. „Ach ..sagte Sophie ausweichend, „es ist mir nik ganz recht, daß du zu mir gekommen bist.' „Wegen deinem Mann?' A-5

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1946
¬Der¬ Garten Gottes : ein Südtiroler Roman. - (Rudolf-Greinz-Gedächtnisausgabe ; 2)
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Pagina 164 di 300
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 300 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.609
ID interno: 427816
Sie rächte sich aber insgeheim dafür und machte ihrer blonden Mali die Hölle heiß. Und zwar auf eine ganz besonders raffinierte Weise. Sie schimpfte und nörgelte nicht, aber sie gab dann und wann sein durchdachte und boshafte Stichelreden. Erzählte dem Mädchen alles, was sie in der Stadt gegen Landgraf hörte, und verekelte so der Mali die Freude an den Spa ziergängen ... Der Gutsbesitzer Orgler hatte über den Witz des alten Arztes laut mitgelacht. Und als man wieder ruhiger geworden war, sing

er auf's neue zu reden an ... „Ja, meine Herren ..sagte er in salbungsvollem Tone und sah dabei ganz besonders leutselig und beinahe herablassend aus ... „jetzt lachen wir. Und trotzdem hat die Sache eine andere Kehrfeite.' Man war wieder ernst geworden am Stammtisch und starrte mit betretenen Gesichtern vor sich hin. Nur der Arzt, der Benefiziai und der Franz Scheibenpflug gaben sich jetzt keine Mühe mehr, ihren Ärger zu verbergM, während der alte Puppenspieler ganz außergewöhnlich interessiert schien

und mit allen Zeichen erwartungsvoller Spannung auf den Gutsbesitzer schaute. So neugierig war der Alte, daß er in seinem Eifer den Tischnachb« beinahe vollständig verdrängte. Immer näher rückte er an den Gerbermeister March heran, so daß dieser trotz seiner Magerkeit kaum mehr Platz hatte und seinen Stuhl außerhalb der Reihe stellen mußte. Der alte Sonderling achtete weiter gar nicht aus den Gerber, sondern schien es ganz selbstverständlich zu finden, baß ihm dieser Platz machte. Er rückte nur immer

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Pagina 260 di 388
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.522
ID interno: 427821
Rechtsanwalt hinterlassen. Eben weil sie von ernster und, wie er annehmen mußte, auch wohlmeinender Seite kam, dachte er darüber nach. Und als Sophie sich ganz kurze Zeit darauf in dem Garten zu ihm gesellte, frisch, leben dig, heiter und unbefangen wie immer, sah er ihr for schend und mit etwas Mißkrauen in die Augen. Es war ein lauer Sommerabend. Vom Inn herüber, in dessen Nähe die Villa des Rechtsanwalts lag, kam eine erquickende Luft. Es war ruhig und still da draußen. Kein Lärm

, kein Wagengerassel der inneren Stadt drang M diese Ruhe, und kein lautes, mißtöniges Stimmen gewirr von vorüberwandernden Menschen. Nur einzelne LiebeSpärchen schritten eng anemandergeschmiegk durch die àsame Villenstraße, und ganz von ferne hörte man das dumpfe Rollen des Bahnzuges. In den Bäumen der sorgsam gepflegten Gärten sangen die Vögel ihr andäch tiges Abendlied, zwitscherten schmelzend von Liebe und Frieden. Sophie Rapp trug ein Helles Sommerkleid und dar über ein weißes, zartes Spitzenschürzchen

. Eine grellrote Schleife in dem dunkeln Haar verlieh ihrem Rassegesicht àen eigenen künstlerischen Reiz. Ganz unbefangen frug sie den Gatten, ob er das Abendbrot in dem Sommer- Häuschen einzunehmen wünsche, das am andern Ende des Törtens stand. Der Rechtsanwalt nickte stumm und sah ernst auf seine Frau. Sophie stutzte ein klein wenig. Sie dachte über die Ursache seiner plötzlichen üblen Laune nach und erriet so- ^vrt, daß diese Veränderung mit dem Besucher in irgend einem Zusammenhang stehen mußte. ' „Du hast

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Pagina 135 di 388
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II A-35.522
ID interno: 427821
erste Zeit gar nicht, seiner Frau in6 Geficht zu sehen. Auch Doktor Rapp hakte wieder Platz genommen und starrte ärgerlich und mit hochrotem Kopf vor sich hin. Er ärgerte sich über sich selber, weil er sich von seinem aufbrausenden Temperament hatte hinreißen lassen. Frau Therese Tiefenbrunner war bei dem Ausbruch des Doktor Rapp so perplex gewesen, daß sie, ohne auf die Rede Patsche,'derS zu achten, noch immer mit offenem Munde dasaß und ganz erschrocken dreinschaute. Sie erfaßte überhaupt

hatten. Das machte nichts, und grob wurden sie auch nicht gleich wie dieser Doktor Rapp. Frau Therese atmete aber doch ganz erleichtert auf, als der Rechtsanwalt nun wieder dablieb, und sie war dem Patscheider ordentlich dankbar für seine Vermitt bmg. Es störte sie nicht, daß der jetzt auch noch seinen Smf dreingab. Sie hörte gar nicht auf ihn, weil nur der Doktor Rapp durch sein Davonlaufen nicht den ganzen Abend verdorben hatte. Der alte Rak Leonhard bewies es am heutigen Abend, daß er seine Qualitäten besaß

, und daß er wohl imstande war, eine ganze Gesellschaft Zu erheitern, wenn er nur wollte. Während im Zimmer noch lautlose Stille herrschte, sich alle mehr oder weniger verlegen ansahen und keinem ein erlösendes Work einsiel, da» über die peinliche S!-> àakion hinweggeholfen hatte, sing der Rai Leonhard auf einmal ganz lustig und v-ergnügt zu kichern an. Zuerst war es ein leises, stilles, vergnügtes Kichern, das sich aber iz6

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