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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 853 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
und ein Kosmos wunderbarer Schönheit. Dies ist der Horizont, den hier das Auge umfaßt: süd wärts endloses Meer, nach West und Nord die Ponza- inseln, Ischia, das Eiland Vivara, Procida, hinter ihnen traumhaft und weit die Berge von Gaeta und Terracina mit dem Kap der Circe, weiter die Bergpyramide des Misen, an deren Fuß Tiberius ermordet wurde, die elyseischen Ufer und die der Kimmerier, die blauen Küsten von Bajä und von Puteoli, Cumae mit dem Berge Gaurus und der Solfatara, das schloßgekrönte Eiland

Nisita, der schlanke Posilip, die Spitze der Camaldoli, ferne Berge von Capua, dann das Ufer von Neapel, ein langer Kranz von Städten bis nach Torre del Greco ; der rauchende Vesuv über Pompej i, hinter ihm hervor die Berge von Sarno und Nocera, vielgegliedert und reichgefaltet; ostwärts das braune, scharfgemeißelte Ufer von Massa mit dem Kap Sorrento und dem der Minerva, dahinter der hohe Sant Angelo, weiterhin die sirenusischen Klippen und die Golfe von Amalfi und Salerno, endlich weit hinaus

in der Ferne die bleichen Berge Kalabriens, der Ufersaum von Paestum und Kap Licosa in Lukanien. Auf solcher Höhe und in solcher Weite des Gesichts kreises fühlt man einmal auch Sonnenweiten mensch licher Existenz .Denn fürchterlich eng ist das Menschen leben, und es rücken die Dinge hart auf den Leib, welcherlei Namen sie haben, so daß es ein ewiger klein licher, peinlicher Kampf ist um größern Horizont. So ist auch alle Bildung Horizontalvergrößerung ; ihr herr lichster Lohn ein Blick von Höhen

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 1294 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
1174 ANMERKUNGEN den Toledo, aß zum erstenmal dieses Jahr Weintrauben, sah einen großen Thunfisch vorbeitragen. Palermo über raschte mich durch seine maurisch originelle Bauart oder vielmehr den arabisch-normannischen Stil der Paläste und Kirchen. Alles ist hier fremd, märchenhaft schön. Grazie vorherrschend. Die Umgebung klassisch groß, die braunen Berge ringsum dorisch stilvoll. Man merkt den Zug, den die Dorer für diese Natur haben mußten, wie in Paestum. Mein erster Blick ins Innere

war der Dom, und ich stand am Grabe des größten deutschen Kaisers, Friedrich II. Ich ging hinaus bis durch das Tor am Ende des Toledo. Der Blick in die braunen Berge ist ganz unsagbar. Sieht man den Toledo hinab, so endigt er im Meere. Gegen Neapel fiel mir auf die Stille, die Reinlichkeit—man fühlt sich dort auf der Insel, und weit weg. Abends machte ich einen Gang auf dem herrlichen Kai nach der Flora — rechts und links Berge: links Kap Gallo und Pellegrino, rechts die Punta Mongerbina und Capo

Zaffarano, welche den Golf schließen. Der Himmel wie ein bläuliches Milchglas — Lichtnebel — das Abend glühen der Berge in feinerem Ton als in Neapel und län ger anhaltend, die Formen abgemessener. Hier ist das Ufer gruppiert, in Gestalten gesondert, die alle mächtig und schön sind; nicht so in Neapel. Viele Pfaffen, keine Bettler. Kein Zudrang von Lazzaroni.« Gregorovius beabsichtigte nach seiner Rückkehr von Sizilien ein drei Bände umfassendes Werk »Kulturfrag- mente aus Sizilien« zu schreiben

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 1080 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
sind, ohne schweres Herzeleid ansehen kann.« Wel che schwelgerische Gartenlust muß dort zur Zeit der Emire, der Normannen und Friedrichs geherrscht haben, unter diesem seligen Himmel, in diesen rosi gen Nächten, in einer wahrhaft paradiesischen Natur, die bis ans Meer und an den Fuß der Berge ihre blü- ten- und goldfruchtbedeckten Gärten rings verbreitet ! Ich habe wohl nie einen so hinreißenden Anblick ge nossen als den von dem platten Dach dieses Saraze nenschlosses auf das Rundgemälde von Palermo, seine Ebene

, seine Küsten und Berge. Es ist eine Schön heit, die alles übertrifft, was man sich vorstellen mag, und die ausschweifendste Phantasie reicht nicht an die Zauber dieser Feenwelt. Es ist hier alles in einem mäßigen Rahmen überschaulich zusammengefaßt; denn um die ganze Conca d'Oro, die goldene Muschel von Palermo, stehen diese flimmernden Berge, braun und ernst, köstlich gefaltet, wie von dorischem Mei ßel ausgeschlagen; zu ihren bronzenen Füßen grüne Orangenhaine und Lusthäuser in Gärten ; die hochge türmte

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Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 739 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
strahlte, und jeden Morgen betrachtete ich das Wun der des Sonnenaufgangs und die Farbenpracht der Berge und des Meeres, welche auch die ungeheure Stadt zu entzünden und zu erwecken scheint. Diese Lage hat Santa Lucia ; aber noch ein feenhafteres Schauspiel ge währt sie, wenn der Mond sein magisches Licht über Berge, Meer und Stadt ergießt, während den ganzen Golf bis zum Kai ein breiter Lichtstrom durchflutet. Der schwarze Mastenwald im Hafen schwebt dann geisterhaft in einem weißen Silberdunst

, der schlanke Leuchtturm funkelt matter, Barken gleiten traumhaft wie dunkle Schatten über die Lichtfläche, tauchen auf und verschwinden. Am Horizont steigt der schöne Fels von Capri aus der Nacht märchenhaft empor, und ganz überwältigend, wie phantasmagorische Lichtbilder, glänzen drüben die Somma, der Vesuv und die Berge von Castellamare und Sorrent. Wer kann in solcher Nacht schlafen? Man steigt in eine Barke und rudert hinaus durch die phosphoreszierenden Wellen, oder man setzt sich zum Volk auf dem Kai

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 551 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
BERGE DER VOLSKER 489 trägt hier allgemein die Kopftücher von schwarzblauer Wolle, und die dunkleFarbe dieser Man tillen, wiesie in Sizilien genannt werden, kam mir in der Szenerie Segnis durchaus naturgemäß vor. Blau und schwarz waren die alleinigen Farben, die ich dort das Volk tragen sah. So groß und schön nun auch die Lage dieser Stadt ist, so würde ich mich doch nie entschließen, hier einen Sommer zuzubringen. Diese grauen Steine, diese dä monische und schwermütige Natur würden bald

die Musen verstummen machen. Auch weht hier derWind fast immer recht scharf herein ; die Berge schleudern im Sommer täglich eine donnernde Wetterwolke hinun ter, die ihre plötzliche Regenflut auf Segni ergießt. Ich wohnte hier gut im Ort; das einzige Gasthaus, welches er besitzt, ist reinlich und billig in den Prei sen wie überall im Gebirge. Die Pfirsiche von weiß lichgelber Farbe waren köstlich und der bleichaus sehende Wein gut, obwohl stark säuerlich von Natur. Der Dichter Martial sagt

von ihm, daß er etwas Zu sammenziehendes habe : »Potabis liquidum Signina morantia ventrem; »Ne nimium sistant, sit tibi parca sitis«. Am Morgen wollten ich und mein Gefahrte, der be kannte Aquarellmaler Müller, mit der aufgehenden Septembersonne zu Pferde steigen, um über den Ge- birgskamm zu klimmen und dann durch die volski- schen Urwälder nach dem alten Norba zu reiten ; aber der Himmel war dicht umhangen, die Berge warfen sich donnernd Wolken auf Wolken zu, und es regnete stundenlang. Wir verzweifelten schon an der Weiter reise

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 511 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
BERGE DER HERNIKER 449 Herbstferien nach Hause zu nehmen. Mütter, Väter, Kinder füllten alle Gemächer des Gasthauses, und der tobenden Freude von jung und alt war kein Ende : die einen reisten ab, die andern rüsteten das Nachtmahl oder richteten, sich zum Übernachten ein : es kostete mir die äußerste Mühe, mein Zimmer zu behaupten, welches ich von vornherein für mich ausbedungen hatte. Einzuschlafen indes gelang mir nicht, weil die Frauen und Mädchen, die Kinder und Dienstboten in beständiger

, da die Phantasie den Ziehenden folgt, welche das Auge nicht sieht, und von denen man nicht weiß, von wannen sie kamen und wohin sie mittten in der Nacht ihre Reise richten. War nun ein Zug vorüber, so schallte schon das »Ora pro nobis« eines andern aus der Ferne hervor und verschwebte, dem Haus vorüberkommend, dann wie jener in die Weite. Und so wiederholte sich dies die ganze Nacht hindurch. Ich war endlich froh, den Morgen hereinschimmern zu sehen, und die Sonne war noch nicht über die Berge gekommen

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 524 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
462 BERGE DER HERNIKER immer grünes Kraut, während dieses Becken den Tau der Nacht zu sich niederzieht. Mit Bewunderung senkt sich dann der Blick längs denWänden in die Tiefe ; in bizarren und phantastischen, tropfsteinähnlichen For men und Figuren stürzen sie ringsum herab, Überbuscht von goldblumigem Ginster und von Mastixsträuchern. Sie sind mit einem bunten Irisspiel von Farben ge schmückt, denn bald ist das Gestein zart silbergrau, bald brennend rot, wieder dunkelblau, gelb und tief

schwarz. Die wilde Bergszenerie um diesen Brunnen bildet ein seltsames Theater : hier die braune Ortschaft Collepardo hinter grünen Bäumen schwermütig gela gert, dort lange Blicke in absinkende Felsentäler; wei terhin riesige Berge von majestätischen Formen, um deren nie betretene Gipfel einsame Goldadler schwe ben oder phantastische Nebel ihre weißen Schleier ziehen. Wild aussehende Hirten, Sandalenmänner des Gebirgs, mit lanzenähnlichen Stäben, waren am Bande des Brun nens mit ihren Kletterziegen

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 512 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
450 BERGE DER HERNIKER ses Kastell reizte meine Vorstellung in nicht geringem Maße. Ich hatte es bereits von Anagni aus mit Verlan gen betrachtet und nicht gewußt, daß mein Weg nach Alatri mich ihm so nahe bringen würde. Es ist das alte Fumone, der Kerker Cölestins V. ; hier starb er nach einer peinlichen Haft von zehn Monaten am 19. Mai 1296 , im hohen Alter von 81 Jahren. Indem ich Fumone betrachtete, konnte ich mir vor stellen, daß nicht leicht anderswo ein so trauriger Ver bannungsort

mochte zu finden sein. Jedoch die Ein samkeit schmerzte jenen Gefangenen nicht, welcher sein Leben als Eremit in Höhlen und Wildnissen hin gebracht hatte. Ich mußte mich begnügen, dies Kastell anzuschauen, wiees, einem finstern Räubernest ähnlich, über meiner Straße herabdrohte. Ich wanderte diese fort ; zwei mächtige Berge steigen zu ihren beiden Sei ten auf, und eine Höhe sperrt den Mittelgrund. Sobald ich diese erreicht hatte, öffnete sich dem Blick ein Pan orama von hoher Schönheit

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Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 534 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
472 BERGE DER HERNIKER außer dem Pförtner und dem Gastbedienten, welcher sich entschuldigte, mir den abends vorher zugesagten Kaffee nicht bringen zu können, denn auch für das Frühstück schreibe die Regel eine bestimmte Stunde vor. Dies war mir sehr unlieb, weil der Weg durch das Gebirge bis nach Yeroli lang ist, und wir Kultur menschen fühlen uns selten am Morgen in völliger Nüchternheit wohl aufgelegt. Indes tröstete mich Fran cesco mit einem Stück Brot, welches er zu sich gesteckt

hatte, und die schmackhaftesten Brombeeren wurden mir von einem Strauch in unmittelbarer Nähe des Klo sters gastlich dargeboten. Der Morgen in dieser Alpennatur war von einer ent zückenden Schönheit, der Blick in die wechselvollen Berge immer neu belebend. Eine Stunde lang ging es neben Abgründen fort, welche die Cosa durchrissen hat, dann senkt der Pfad sich zu langen und anmuti gen Alpenwiesen nieder. Dies alles ist Eigentum der Kartäuser. Die Pferde des Klosters weideten dort ru delweise, und von Zeit zu Zeit sah

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 225 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
SABINA ^UND UMBRIEN 191 ment als höchst wertvoll, weil es ein Schreiben des Volkstribuns Cola di Rienzo an die Gemeinde von Aspra sei ; er bat sich eine italienische Ubersetzung davon aus, die ich ihm diktierte, worauf er sie zum Andenken in das Archiv niederlegte. Nachmittags ging ich mit diesem Herrn und dem Leh rer des Orts, einem Laien, zum Kloster der Kapuziner, wo man ein Fest feierte. Es liegt schön auf einem von Steineichen bedeckten Berge. Frauen knieten dort in der kleinen Kirche

, die man am Kloster feilbot, was sehr gut aufgenommen wurde. So weit ich gewandert bin, so sah ich doch kaum ein Panorama von gleicher Heldenschönheit, als sich mir dort von der Höhe des Kapuzinerberges darbot. Unten vor mir der plastisch geformte Soracte, das ganzeTiber- tal, die umbrischen Ebenen und Berge, weiterhin die Reihen der Apenninen, die Sabina, Latium, die Cam pagna von Rom : all dies entzückende Land in den wan dernden und wallenden Karmin des Augustabends ge taucht, in Wahrheit ein Paradies der Erde

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 764 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
684 NEAPEL mit Städten, die im Grünen inselgleich hervorschim mern. Auf dem letzten Vorhügel unter dem Kamm der Somma standen wir von Entzücken hingerissen, denn wir konnten nun Neapel und das Meer auf der einen, die Ebene Campaniens auf der andern Seite wie mit einem Blick übersehen. Wir zählten folgende Städte: Santa Anastasia und Somma, weiterhin Pomigliano d'Arco, Acerra, Afrago- la, Santa Maria unterhalb Capua, rechts von hier Ca serta und sein Schloß, Maddaloni zu Füßen blauer Berge

, gerade vor uns, über Somma hinaus, Mari- gliano, und weiterhin Nola, dann Ottajano, Palma und Sarno, wo die Berge zur äußersten Bechten bei Nocera die Ebene schließen. Es war heute das Fest der Mutter der Gnaden. Aus den Städten unten drang wie dump fes Pelotonfeuer der Schall von Kanonenschlägen auf wärts , und wie wir hoch auf dem ausgebrannten Kra ter der Somma standen, glichen die rollenden Schüsse vulkanischen Feuern, die im Innern des Berges ver knatterten. Wenn man dies Meer und Land

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 526 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
464 BERGE DER HERNIKER bender Glut die Gipfel ringsumher. Nun stiegen wir über breite Flanken des Gebirgs empor. Ich wandte mich nach jener Richtung um, von der ich gekommen war, und sah in nicht zu großer Entfernung acht bis zehn Soldaten mit raschem Schritt den von mir zurück gelegten Pfad herunterkommen. Waren es Banditen jäger? Ich bezweifelte es, denn die berüchtigte Räu berbande des Gasparone trieb ihr Wesenin diesen Ber gen nicht mehr, wo man noch an mancher Stelle Räu bernamen lesen

machen, wenn auch wir an ihre Türen pochen, Speise, Trank und Her berge zu begehren.« Francesco lachte, und wir trieben uns rüstig vorwärts. Ich hatte die Höhe erreicht, auf welcher die Kartause von Trisulti steht ; es ist die breite Absenkungherrlicher Bergpyramiden, welche sich unmittelbar über ihr auf türmen. Aber noch entdeckte ich das Kloster nicht, der schönste Eichenhain verbarg es meinem Blick. Ihm zureitend, sah ich schon von fern zwei weißgekleidete Klosterbrüder in ihm auf und niedergehen. Diese hei ligen Männer

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Categoria:
Geografia, guide , Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1925
Wanderjahre in Italien
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Pagina 160 di 1311
Autore: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Luogo: Dresden
Editore: Jess
Descrizione fisica: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Segnatura: I 90.772
ID interno: 314766
, weil sie aus dem natürlichen Gestein gebaut sind. Auch sie stehen auf den Höhen, der Barbaresken wegen, und mit Türmen bewehrt. Wo das Meer nah ist, haben sich an den Buchten Hafenorte angesiedelt, welche man eben Marina nennt. Fruchtbar und schön ist das Talland, welches sich von den Bergen von Mar ciana rechts vom großen Golf bis zum Hafen Longone niedersenkt und, indem es die Insel quer und in be trächtlicher Länge durchzieht, einen herrlichen Ge gensatz zu der wilden Großartigkeit der Berge bildet. Denn diese erheben

, auf welcher sich die größten Schätze der Insel zusammenfinden, das Eisen und die Früchte. Die Berge von Marciana haben eine Fülle von köst lichem Granit, von Marmor, Alabaster, Kristall und von andern Steinen. Der Ort Marciana hat die besten Kastanien. Oliven gibt es wenig und schlechte, wie der Holzmangel der Insel überhaupt groß ist. Limo- nen wachsen überall, besonders gesucht sind die von Campo. Auch der Wein ist in großer Fülle vorhan den ; den besten hat Capoliveri, wo man einen Aleati-

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