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Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 8 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
in den ersten Jahren die Angelegenheiten aller Länder, wo nicht sein Bruder weilte, allein; entweder ohne denselben zu nennen oder mit dem Ausdruck >,für sich und seinen lieben Bruder Leopold' fertigt er die Urkunden aus. Nach Tirol und den Vorlanden schickt er zwar Leopold mehrmals, aber das hindert ihn nicht, auch in die Ver waltung dieser Länder einzugreifen, und dann überträgt er nur, wenn die Roth drängt, seinem Bruder einen selbständigen Wirkungskreis, und nur in Tirol und den Vorlanden

, welche nach altem Herkommen gewöhnlich dem Zweitältesten als eigenes Verwaltungsgebiet zugewiesen wurden, da sie wegen ihrer exponirten Lage eines kräftigern Schutzes bedurften. Allerdings ließ er Leopold, wenn er an feinem Hofe sich aufhielt, stets an allen Regierungshandlungen theilnehmen und die Urkunden mitunterschreiben; allein daraus darf man nicht auf einen maßgebenden Einfluß des jüngern Herzogs schließen, dagegen sprechen einzelne Bevollmächtigungsurkunden Albrechts für Leopold, in denen ganz

unverkennbar ersterer als der eigentliche Gewalthaber erscheint, dagegen auch der Umstand, daß die jetzigen Räthe Albrechts auch in den spätern Zeiten des Zwiespaltes auf seiner Seite stehen und somit als Verfechter der Rechte des Aeltesten sich darstellen. Eine förmliche Berwaltungstheilung fand vor dem Jahre 1372 nicht statt. Herzog Leopold IN., Albrecht II. vierter Sohn, wurde im Jahre 1351 (vom 1. Mai bis 18. Novembers geboren. Seine Jugendjahre sind in Dunkel gehüllt. Ohne Zweifel wuchs

er aber an dem glänzenden Hofe seines Baters, dem Sammelplatz vieler deutscher Fürsten, heran und genoß mit seinem nur zwei Jahre ältern Bruder Albrecht eine gemeinsame Erziehung. Nach dem Tode des Vaters blieb er wie Alhrecht natürlich der Obsorge seines Bruders Rudolf überlassen, dessen hochstrebender Sinn auf den geistesverwandten Leopold gewiß nicht ohne bedeutenden Einfluß war, und dessen Eifer, den Glanz seines Hauses zu mehren, zuerst den Thatendurst in der jugendlichen Seele wecken mochte. Schon früh trat

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Libri
Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 44 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
aufzuweisen, aber den größten Theil derselben füllen doch die fried lichen Verhandlungen ans. Die italienische Politik hat in den siebenziger Jahren Leopold wenigstens eben so viel Zu schaffen ge macht, als die vorländische, jetzt tritt letztere weit in den Vorder grund, jene wird bald ganz aufgegeben. Der frühere beengte Poli tische Horizont nimmt viel größere Dimensionen an und die Fäden des politischen Gewebes spannen sich weit über die Grenzen der Nachbarländer hinaus. Bisher konnte Leopold

mit fast gleicher Sorg falt die Verwaltung aller Länder leiten, in den achtziger Jahren muß er den übrigen seine Aufmerksamkeit und Arbeitskraft zum Theil entziehen, um mit desto größerer Energie in den Vorlanden wirken zu können, wo sich die BerlMnisse immer bedrohlicher gestalteten. Nach der Theilung entfaltete Leopold eine außerordentliche Rührigkeit. Noch im October desselben Jahres reiste er an den kaiserlichen Hof nach Prag. Wenzel bewies dem Herzoge auch dießmal besondere Gewogenheit

und zeichnete ihn dnrch Ertheiluug wichtiger Freiheiten und Privilege ans, worunter das Vorrecht, daß seine und seiner Nachkommen Unterthanen nie vor ein fremdes Gericht gerufen werden dürfen, namentlich hervorgehoben Zu werden verdient^). Diese BegünstiguiW durch den Kaiser ist um so bedeutungsvoller und ein um so glänzender Beweis von der hohen Meinnng, welche Wenzel von dem kraftigen Fürsten hatte, je selbständiger Leopold in seiner sonstigen Politik gegenüber den, Reichsoberhaupte auftrat

. Nur die vollste Ueberzeugung von der Treue und Anhänglichkeit des Herzogs und von der Notwendigkeit, ihn, selbst wenn es Opfer koste, an sich fesseln zu müssen, macht es erklärlich, daß Wenzel Leopold gestattete, bezüglich der wichtigsten Zeitfrage eine ganz andere Stellung einzunehmen, als das übrige Deutschland, bezüglich der römischen. Nach dem Tode Probst Gregvrs XI. am 28. März 1878 schied sich die ganze katholische Welt infolge einer zwiespältigen Wahl in zwei große Theile. Der größte Theil Deutschlands

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Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 38 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
monie; aber seine Natur Zog ihn mehr zu dem kühneil, raschen, lei denschaftlichen Leopold hin. Während er mit Albrecht selten verkehrt, finden wir Leopold zu wiederholten Malen an seinem Hof und immer ergießt sich das Füllhorn der kaiserlichen Gnade über ihn. Sogleich nach seiner Thronbesteigung begünstigt Wenzel den Herzog in der ausfallendsten Weise; er verpfändet ihm am 25. Februar 1389 zu Frankfurt die Landvogteien in Ober- und Niederschwaben und die Städte Augsburg und Giengen

für eine Geldschuld von 40.000 fl. und ertheilte ihm die Gewalt als Landvogt in Schwaben alle Aem- ter, Lehen, Güter, Gefälle und Nutzungen, die durch den Tod des Kaisers ledig geworden, einzufordern^). Dann bemüht er sich per sönlich zu ihm in die Vorlande, uni ihn hier auf seinein eigenen Gebiete, gemäß den Bestimmungen des sog. Privilegium majus, zu belehnend) Zu Znaim in Mähren, wo beide, wohl einer frühern Verabredung zu Folge, das dritte Mal in diesem Jahre im Juni Zusammentreffen, bestätigt er Leopold

, wagte Leopold neue und größere An forderungen an Albrecht zu stellen. Sicherlich haben aber auch die außerordentlichen Verhältnisse in den Vorlanden und die italienische Politik dabei mitgewirkt. Die großen Schwierigkeiten, welche Leopold bei der Durchführung seiner Pläne in den Borlanden entgegentraten, ') Kur;, Albr. III., I.- 171 ^ Achnowsk», o, 1408. Pklzt. Menzel I. K0. ^ LèàmpSky, n. 142K. Mä. Z4W. I4.W.

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Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 14 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
Leopold erstes Austreten in den Vorlanden ist durch schöne Erfolge ausgezeichnet. Geleitet von dem umsichtigen Kanzler Johann Bischof von Brixen, benützte er diesen erstell Aufenthalt vortrefflich, um sich bietende Schwierigkeiten zu heben, Ruhe und Ordnung herzustellen und Oesterreich Sympathie» zu erwecken. Graf Stephan von Mömpelgard, mit welchem eine Fehde ausgebrochen war, verstand sich, nachdem Leopold seine Feste Elicurt nach mehrwöchentlicher Unilagerung zur Ergebung genöthigt

, zu Frieden und Bündnis). Zürich, das bisher die Bestätigung des alten Friedensvertrages beharrlich verweigerte, gewann der junge Herzog, so daß es selbst die Vermittlung eines Friedens mit den unruhigen Schwitzern übernahm, mit denen wegen Zug Uneinigkeiten bestanden. Mit Letzteren wurde der Friede auf drei weitere Jahre erneuert2). Graf Hartmut von Kyburg machte Leopold sich durch seine Großmuth zum Freund. Durch getreue Er füllung der übernommenen Verbindlichkeiten, durch freiwillige Gunst bezeugungen

ansehnlich zu vergrößern Gelegenheit gefunden s). Die vielen Geschäfte hatten Herzog Leopold länger in den Bor landen aufgehalten, als er ursprünglich erwartet haben mochte. Da durch war ihm eine schöne Gelegenheit entgangen, auf dem Schlacht felde Rnhmeslorbeern um fein Haupt zu winden. Die Stadt Trieft hatte nämlich im vorgehenden Jahre sich gegen ihre Herrin, die Republik Venedig, welche aus Eifersucht auf ihre Blüthe ihren Auf schwung durch lästige Fesseln zu hemmen suchte, empört

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Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 66 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
, wo er am 1. Juni 1383 seinen feierlichen Einzug hielt ^). Der Commandant des Paduanischen Heeres hatte sich schon auf die Nachricht von der Ankunft der ersten Deutschen von Mogiame in die festere Stellung nach Quinto zurückgezogen und jetzt verlegte er sein Hauptquartier nach Rubegano unter Noale. Herzog Leopold unternahm ani 6. Juni an der Spitze seines stattlichen Heeres von 1000 Reitern und ebensoviel Fußgängern von Melina aus, wo er sein Lager geschlagen, einen Angriff auf den Thurm von S. Ambrogio

, der Treviso so viel Schaden gethan. Allein alle Anstrengungen, ihn zu nehmen oder Zu zerstören, waren umsonst. Da beschloß Leopold, um nicht noch mehr Leute zu opfern, nach mehrern Tagen, von der Bestürmung abzulassen und einen Streifzug in das Trevi sanische zu machen. Friedenöunterhandlungen, zu welchen der Gesandte des Herzogs Albrecht von Baiern, eines alten Freundes des Carraresevs, den ersten Anstoß gab, verhinderten jedoch die Ausführung dieses Planes. Ilm die Mitte Juni traf Herzog Leopold

zur Erzielung eines Friedens mit dem Sohne des Herrn von Padua, Franz Novello, auf dem Castell Noale zusammen. Die Verhandlungen zwischen beiden führ ten Zwar zu keinem Friedensschluß, weil es Leopold an dem uöthigen Gelde fehlte, das der Paduaner für die Ueberlassnng des Trevisani- schen verlangte, aber wohl zu einem sechs wöchentlichen Waffenstill stand, der vom 15. Juni bis 31. Juli dauern sollte ^). Diese Haltung Leopolds mißfiel den Trevisanern sehr, sie hatà vielmehr von ihm, seinem eigenen

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Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 57 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
war um so bedenklicher, als im Sommer des Jahres 1382, wie früher erwähnt wurde, das Bündmß der beiden Herzoge mit dem Erzbischofe von Salzburg sie in einen Krieg mit Baiern zu stürzen drohte ì) und Herzog Friedrich von Baiern sich der Sache des Schaum- bergers annahm^). Diese MißHelligkeiten beschäftigten Albrecht und Leopold vorzüglich in der zweiten Hälfte des Jahres 1382 und zum Theil auch noch indem folgenden Jahr. Die Salzburgische Angelegenheit bot weniger Schwierigkeiten

. Am 27. November comprommittirten in dieser die Brüder Stephan, Friederich und Johann Herzoge von Baiern aus die Herzoge Leopold von Oesterreich und Stephan von Baiern und die durch sie zu erwählenden Räthe^) und am 5. Decbr. war dieselbe schon zum Austrage gebracht^) ; ja die bisherigen Feinde reichten sich sogar die Hände zum friedlichen Bunde und zum Beistand, indem die österreichischen Herzoge, der Erzbischof Pilgrim von Salz burg und der Bischof Johann von Passau dm bairischen Her zogen, Stephan

, Friedrich und Johann und dem Bischof Dietrich von Regensburg versprachen, wenn sie angegriffen würden, mit ganzer Macht zu helfen; wenn sie selbst einen Krieg anfangen würden, mit sammen 80 Spieße zu stellen^). Dafür machten sich die baierischen Herzoge verbindlich, Leopold gegen die Reichsstädte oder Rittergesell schaften beizustehen 6). Nicht so schnell konnte der Streit Albrechts mit Friederich von Baiern wegen Heinrich von Schaumberg beigelegt werden. Zwar wurde auch zu diesem Behufe am 27. Novbr

. 1382 eine Taiding festgesetzt, bei der nächst den frühern Vermittlern, Friederich von Nürnberg und dem Landgraf Johann zum Leuchten berg, noch die Herzoge Leopold von Oesterreich und Stephan von Baiern hinzugenommen werden sollten?), und der Pfalzgraf Friederich comprommittirte ausdrücklich auf die Schiedsrichter, welche die ge- ì) Achnowsky, n. 1688. 2) INà. v. 1738. 2) MS. n. 1739. '!) Idiä. v. 1745—47. 2) Im-Z. ll. 1745. 6) lmä. a. 1748. ^ Ibicl. n. I7ZZ.

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Libri
Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 25 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
dieser Rüstungen und Bündnisse der Herzoge, nachgiebig, knüpfte Fnedensunterhandlungen an und versprach den Herzogen eine bedeu tende Geldsumme für die Ueberlassung der Otte, welche sie forderte. Darauf scheinen diese eingegangen zu sein ^). Diese äußern Angelegenheiten hatten Leopold nicht ganz von den innern Verwaltungsangelegenheiten abzulenken vermocht. Der Ber- waltnngstheilung folgten, wie es den Anschein hat, einige bedeutende Veränderungen in der Administration der Länder, die Leopold

Zu gefallen waren. So wurden z. B. in den Vorlanden die beiden Hauptmannschasten in eine verwandelt. Herzog Leopold war bestrebt, Männer seiner Farbe, voll Energie und Entschiedenheit, an die Spitze zu bringen, so in Tirol Heinrich von Rotenburg und in den Bor landen Rudolf von Habsburg. Nachdem die drohenden Kriegswolken den politischen Horizont verlassen hatten, reiste der Herzog im Spätsommer 1374 zum zweiten Male in die Borlande. Hier verbrachte er die letzten Monate des Jahres 1374 und den größten

, hinter dem Eifer,' mit dein er Habsburgs Macht und Ansehen in den alten Staniin- lange zu erhalten und zu mehren bedacht war. Dieß war eine außerordentlich schwierige Anfgabe, deren glückliche Lösung ungewöhn liche Begabung und ein ungewöhnliches Maß von Politischer Weisheit verlangte. Leopold besaß diese Eigenschaften in nicht geringem Grade. Er wußte sich in den verwickeltsten Verhältnifsen znrccht und aus den labyrinthischen Jrrgängen der Politik doch Zuletzt den Ausgang zu finden. ') kowàvioo, Storia cki

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Libri
Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 50 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
den Kreuzen, der Panierträger, 'der daö alte einst zu Ehren Leopold des Gloneichen gemachte und mit dem österreichischen Wappen geschmückte Banner trug, und die sechs vornehmsten Männer der Stadt mit einem Traghimmel für Leopold. Unter den, lautesten Jubel der beglei tenden Menge betrat der Herzog die Stadt und stieg in den; bischöf lichen Palast ab, wo er in den folgenden Tagen wohnte und die Abgeordneten der Gemeinde, wie die Gesandten der Republik Venedig, die ihm reiche Geschenke brachten

, empfieng. Wahrlich, die Trevisane? hatten Ursache zu solcher Freude! Denn schon gleich nach der Ueber- gabe der Stadt in seine Hände hatte Leopold deren ganze Verwaltung ihnen Werlassen und ihre alte Verfassung, die während der mehr als vierzigjährigen Herrschaft Venedigs todt war, wieder ins Leben ge rufen 1). Der Herzog wußte so rührige, geistig so begabte, so ent wickelte und selbstbewußte Unterthanen, wie die Trevisana waren, zu schätzen. Durch diese freisinnigen Concessional

hatte er in ihrer Treue und Anhänglichkeit seiner Herrschaft eine Stütze gegeben, die weit fester war, als Scharen von Bewaffneten Zu bieten vermochten. Die Geschichte kennt wenige Beispiele von einer solchen unerschütter lichen Ergebenheit, einer solchen Opferwilligkeit, wie die Trevisaner dem Herzoge bewiesen. Wenn aber die Bewohner Treviso'S gehofft hatten, Herzog Leopold werde den Paduauer ganz aus dem Trevisanischen hinaus werfen und ihm für immer weitere Angriffe verleiden, so hatten sie sich sehr getäuscht

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Libri
Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 76 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
hatte. Von da ritt er nach kurzein Aufenthalte durch das Pusterthal in die Steiermark, in welcher er den größten Theil des darauf folgenden Sonnners, Herbstes und Winters verbrachte. Die Angelegenheiten, die Leopold während dieser langen Zeit be schäftigten, waren außer vielen kleinern die innere Verwaltung dieses Landes und seiner Besitzungen in Italien betreffenden Geschäften, neue Verträge bezüglich der Vermählung seiner beiden ältesten Söhne, neue Verhandlungen mit den schwäbischen Städten und den Eidge

nossen und die Rüstungen gegen letztere. Uni die Verehlichung seines Sohnes Wilhelm mit der Prinzessin Hedwig zu sichern, reiste er sogar persönlich Ende Juli an den ungarischen Hof nach Ofen und ließ sich hier von den beiden Königinnen, Elisabeth und Maria von Ungarn, und mehreren Großen des Reiches den Vollzug der Bestim mungen des sel. Königs Ludwig garantirei: ^). Die Vermählung seines zweiten Sohnes Leopold mit Katharina von Burgund hätte seine Anwesenheit in den Vorlanden erfordert

. Da er aber wegen Krank heit nicht dahin reisen konnte, so wußte er von dem Herzog Philipp von Burgund einen neuen Aufschub zu erlangen und ihn zur Er klärung zu bewegen, daß dieser den andern Bedingungen keinen Ein trag thun soll 2). Ueber diesen Angelegenheiten hatte Leopold die Vorlande nie aus den Augen verloren. Hier gewannen die Dinge einen immer acutern Charakter. Die Erbitterung der schwäbischen Städte gegen den Herzog '1 Tschudi, l, 517, Klmgenberger Chron. 11^. 2) ÄchnowSky, 1935. Z) Idia. 1959. I960.

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Libri
Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 71 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
Zögerung begreiflich finden, wenn mar. bedenkt, wie schwer es dem ritterlichen Fürsten gewesen sein mag, das gegebene Wort zu brechen und durch seinen Rückzug seine bisherige italienische Politik gleichsam für einen großen Fehler Zu erklären. — Wenn man fragt, weßhalb Leopold in Italien kein Glück ge habt und seine Politik nicht vom Erfolg gekrönt worden war, so wird man die Gründe hiefür einmal in Leopolds Charakter selbst suchen müssen: in seiner zu großen Unternehmungslust

Augenblicke in die Heimath entlassen, weil er sie nicht bezahlen konnte. Dann scheuten die Ritter auch einen längeren Aufenthalt in Italien, namentlich zur Zeit der größten Hitze, in welche mehrere seiner Züge fallen. Nur diese zwei Ursachen machen die räthselhafte Erscheinung begreiflich, daß die großen Heere, die Leopold nach Italien führte, nach wenigen Wochen, ja selbst nach wenigen Tagen wieder den Rückweg antreten, ohne etwas Namhaftes gethan zu haben. Noch schwerer ins Gewicht, als alle bisherigen

Gründe, fällt aber die gefährdete Lage seiner Erblande, welche ihm nie einen längern Aufenthalt in der Ferne gestattete und oft zu einer Zeit aus Italien rief, wo er hier am nöthigsten gewesen wäre. Besonders aber darf man bei diesen Erwägungen über Leo polds unglückliche Politik m Italien seinen Gegner , nicht vergessen. Seine Schlauheit und sein Scharsblick setzten Franz von Carrara in den Stand, die vielen Vortheile, die er vor Leopold voraus hatte, die genaue Kenntmß des Kriegsschauplatzes

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Libri
Anno:
1869
Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
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Pagina 30 di 96
Autore: Egger, Josef ; / Josef Egger
Luogo: Innsbruck
Descrizione fisica: 94 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus.: Jahresbericht der k.k. Oberrealschule in Innsbruck ; 1869
Segnatura: II 102.362
ID interno: 324415
Thierstein uni 48.000 fl. gekauft hatte, in Aussicht stellte. Während Leopold's Leben wurde sie ihm jedoch nie eingeräumt ^). In diesem Jahre machte Herzog Leopold auch noch andere wich tige Erwerbungen. Bischof Johann von Basel verpfändete ihm aus Geld no th Klein-Basel um 30.000 fl. und Graf Rudolf von Hohen berg die obere Stadt Haigerloch smnmt mehrern Dörfern uni 5000 fl.2) Der Truchseß von Waldbnrg verpflichtete sich, ihm gegen jedermann außer den, Kaiser und dessen Landvogt in Schwaben

seine sämmtlichen Festen Zu öffnen Noch bedeutender war aber der Kauf der Herrschaft Feldkirch. Gelvnoth zwang Graf Rudolf IV. von Msutfm't, den letzten seines Stammes, der wenig haushälterisch war und schon von seinem Vater eine zerrüttete Wirthschast überkommen hatte, an: 22. Mai die Grafschaft Feldkirch, Burg und Stadt, Rank weil mit dem Landgericht, die Festen Alt- und Neu-Montfort, Tosters, Fussach, Burgstall, Blasenberg, Bregenzer Waldtheile, Staufen und Steißlingen um 30.000 fl. iu Gold an Leopold

, hatte den Vorlan den tiefe Wunden geschlagen. Leopold war nach Kräften bemüht, dieselben möglichst zu heilen. Die Städte, Ortschaften und Klöster, welche durch Brand und Zerstörung gelitten, erhielten Privilegien und Freiheiten, damit sie ihre Trümmerhaufen zu bewohnbaren Stätten nmschassen konnten; die gebrochenen Burgen wurden wieder ') Tsàdi I, 4^4 —4kl>. Kliiigcnbcrgkr ^hron. Il>4 f. LichnowSky, il. 1222. Ikick. ». 1227. ') LiàowSkv, n. >232. . Geschichtsforscher ! > NN. Mm kl, ibiä. >89.

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