zahlreicher Forscher aus der ganzen Welt geworden ist. Schon 1822 fand in Predazzo ein Naturforscherkongreß statt, an dem auch Alexander v. Humboldt, der große Weltreisende und Natur forscher, teilnahm. Im Hotel Nave d'Oro wird ein Fremdenbuch aufbewahrt, das mit den Namen der Kongreßteilnehmer beginnt und aus späterer Zeit Eintragungen von Forschern und Gelehrten aus allen Weltteilen enthält. Das Interesse der älteren Geologen für die Gegend von Predazzo, die L. von Buch den „Schlüssel
zur Geologie' nennt, knüpft hauptsächlich an den Umstand, daß hier durch die Erosion des Avisio und des Travignolobaches die inneren Verhältnisse eines alten Vulkanschlotes bloßgelegt wurden; zum ersten Male konnte hier mit Bestimmtheit das jugendliche Alter von granitischen Tiefengesteinen ermittelt werden, die erst nach Bildung der Triaskalke aufgedrungen und entstanden waren. Nahe den Berührungsflächen bildeten sich prächtige Mineralien, wegen derer Predazzo nicht minder berühmt ist. Im Hotel Nave d'Oro
ist eine Sammlung zu sehen. Guten Einblick in die geognostisdien Verhältnisse des vulkani schen Gebietes um Predazzo bieten folgende Ausflüge: Zu den Canzoccoli im SW. des Ortes am Hange des Doß Capello, etwa 3C0 m über der Talsohle. Hier liegt Granit in einer Länge von etwa 600 m unmittelbar über Latemarkalk, beide in horizontalen Schichten. Der Kalk wurde nahe der Berührung zu prächtigem weißem Marmor, der seit Petzold den Namen Predazzit führt. — Zum Ponte dt Boscampo: von Pedrazzo % St. auf der Straße
am Travignolobadie entlang. Aufgelassenes Eisenbergwerk. Wurde schon von Humboldt, Marchesini, Buch besucht. — M. Mal gola (1618 m), sö. von Predazzo, in 2 St. auf bequemen Wegen er reichbar. Aufschlüsse von Granit, Syenit, Melaphyr, Porphyrit; auf der SW.-Seite Porphyr, Lager von Mergel- und Kalkschichten, auf der Nordseite kristalline Gesteine. — M. Mulat, nö. von Predazzo: Auf der Straße im Travignolotale hinan bis zum (1 St.) Viezzena- bach. Nun auf Karrenweg neben dem Bache bis zu einem Mar- morbruch empor
. Von Predazzo zieht die Straße ostwärts am r. Ufer des Travignolobaches taleinwärts und steigt dann allmählich an den Hängen des M. Mulat hinan. Der Viezzenabach wird