kann, so ergibt sich, wie ich schon bei Kant dargetan habe, daß wahre Philosophie auch nicht gegen das Christentum sein kann. Religion im wahren Sinn und Philosophie sind demnach verwandte und nicht konträre Begriffe. Ich komme jetzt auf Schopenhauer zurück, weil ich seinem Schrifttum die Redlichkeit anhaftend finde und mir diese Eigenschaft Verwandtschaft mit dem Gewissen zu haben scheint, dem ich die Aufgabe — sozusagen von Jenseits her — zugewiesen sehe, jedes Abkommen vom Kontakt
Ersprießliches für das ganze Dasein leisten, das zweifellos gefestigter ist, wenn es zu dem, was absolut ist und somit auch in absoluter Macht steht, einen Zugang gefunden hat, der es mit dem Absoluten in Kontakt setzt. Wie soll nun das Dasein des Menschen zu solchem Kontakt kommen, der sich in der Daseinshaltung bekunden und zugleich dem Sinn des Absoluten ent sprechen müßte, den zu erforschen dem Wissen versagt ist? Nun tritt, wo das Wissen versagt, der Glaube auf den Plan, was auch Schopenhauer erkannt