¬Das¬ Tiroler Volk in seinen Weistümern : ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte.- (Geschichtliche Untersuchungen ; 3)
in ihr Verhältnis tiefer blicken liefse. Die ganze Ausbeute sind neben dem, was weiter unten über die Begungen des Wohlwollens gesagt ist, ein paar Stellen, die Freund schaft in unserem Sinne als ein Bestehendes und zwar ein be stehendes Ideal vorauszusetzen scheinen. Unter den Nachbarn zu Haimingen 8 ) (1644) soll „ainigkeit, freunt- und nachper- schaft' erhalten werden; da das von Gemeinde wegen gewünscht wird und unter allgemeinen Ausdrücken der Zuneigung steht, ist an den alten Sinn des Wortes kaum
zu denken. In Tartsch s h 1) S. unten S. 308. Vorwurf der Feigheit als Ehrenbeleidigung (Grimm S. 643) ist mir in den Weistiimern nicht vorgekommen. 2) Seiser Alpen Ordnung (1593) IV, 346. 3) III, 346. 4) S. oben S. 254 f. 5) Damit soll nicht gesagt werden, dafs alle übrigen Wertungen etwa „interessiert' vorgenommen wurden, nur soll die Freude an der Persönlich keit im Sinne der Renaissance in Gegensatz gestellt werden zu der Schät zung des einzelnen als Gliedes des Ganzen, und der zu einer Harmonie
der Interessen im Sinne der Zeit führenden Eigenschaften. 6) So ist ja bei den „pesten' der Gemeinde wohl meist an die reichsten zu denken, vgl. Tille S. 41. 7) S. unten S. 279 ff. 8) II, 69. 9) III, 34. Das sittliche Leben. (1574 und 1716) wird unter den Gründen, die das unbefangene Handeln bei der Dorfmeisterwahl gefährden, folgende Reihe von Beweggründen angegeben : miet, gab, schankung, tro, forcht, feint- schaft, freuntschaft, gcvater- und nachtperschaft. Das Neben einander von Freundschaft