444 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_107_object_5233569.png
Pagina 107 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
So erzählte bet alte, gescheidte und belesene St. Leonhardcr in treu herziger Weise. Der „weißen Natter' begegnet man in vielen Sagen als mythische Erz- und Schätze-Hüterin. Bei Schweinfurt in Franken weinte eine solche Schlange Perlen, und hütete einen großen Schatz^). Die Jaufenfai. Unterm Joche des Jausen, eines über siebenthalbtausend Fuß hohen Berges in Pafferer wohnte auch eine Fai. Diese verliebte sich in einen jungen Ritter von der Jausen bürg, die am Fuße des genannten Berges liegt

, und einst der Sitz der Herren von Paffeier war. Sei es aber, daß des jungen Ritters Herz nicht mehr frei war, oder daß die Minne eines Elementargeistes ihm Grauen erregte, genug, er wollte nichts von dieser Liebe wißen. Die arme Fai wurde darüber zum Tode betrübt, verwandelte ihre Gestalt in die einer Bettlerin, schlich trüb und kummervoll umher und um die Wege, die der Ritter gewöhnlich zog, und verbarg sich einst auch in der Hütte eines Kalkbrenncrs, bei welcher der Ritter bisweilen gern sein Roß

anhielt, da derselbe Mann vordem sein Knappe gewesen war. Als dieß nun eines Tages wieder geschah, und der Ritter nach einem Trünke Wasser verlangte, brachte das die verwandelte Fai und ließ eine Perle in das kühle Naß im Becher gleiten. Während der Ritter trank, verwandelte sich die Fai in ihre wahre Gestalt, und jetzt erschien sie ihm wunderschön, die Perle hatte die Fluth gefeit, daß sie ihm durch Herz und Adern wie siedendes Feuer brannte, und ihn mit voller Liebesgluth entstammte. Die schöne

Schänkin, welche vor ihm stand, schien ihm höchst begchrungswerth, er umfaßte sie, hob sie auf sein Roß und sprengte mit ihr von dannen, der Jaufenburg Zu. Allein es ereignete sich gar wunderbares — seine holdselige Beute schwand ihm aus dem Arme, er wußte nicht wie und wohin sie kam — er ritt und ritt, und erreichte nimmer sein Schloß; das Roß brach todmüde gehetzt unter ihm zusammen, und starb. Der Ritter suchte nun zu Fuße seine Hcimath und fand sie nimmer. Er war in einem gänzlich fremden Lande

, kannte niemand und niemand kannte ihn. Er mußte seine reiche Tracht verkaufen und mit geringer vorlieb nehmen, um zu leben, zuletzt zog er als ein Bettler durch's Land. Arm, elend, schwach und krank er reichte endlich eines Abcndö der Ritter die Wohnung des Schmieds im Kalm- thale, wo er Halbtod vor Mattigkeit und Hunger auf einen Haufen Strohes niedersank. Jetzt endete die Jaufenfai die harte Buße deS von ihr Geliebten für ihre erste Verschmähung; sie erschien ihm wieder in ihrer Huld

1
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_105_object_5233567.png
Pagina 105 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
Rotenberg genannt, und über demselben lag einst eine stattliche Ritterburg, von der jetzt nur noch eine malerische Trümmer die Gegend schmückt. Einst ritt ein junger Ritter aus dem Schlößchen Mehrnstein über Mehrn zur Jagd ob jenem lieblich grünenden Gelände, und erblickte , nachdem er auf der Verfolgung eines Stück Wildes dem Fuße des Sormenwmdjoches ganz nahe gekommen war, die Fai des Berges. Diese sehen und sich sterblich in sie verlieben, war von seiner Seite eins, und auch die Fai trug

ein fühlendes Herz im Busen, auch ihr gefiel der schmucke junge Rittersmann. Die Fai, die an äußerem Liebreiz völlig einer „Saligcn' glich, schien auch, gleich den seligen Fräulein, eine Schirmhüterin des Wil des zu sein, denn sie gebot dem Ritter, von der Verfolgung desselben für immer ahzustehen, wenn er wünsche, daß sie ihm Gunst schenken solle. Die Fai führte darauf den Ritter in ihr Reich ein, darin es des Herrlichen viel zu schauen gab, wundcrklar rieselnde Quellen, friedlich weidende Thiere, nie

verblühende Blumen, Grotten und Säle von Krystallsäulen getragen, mit Decken und Wänden von spiegelndem Marmor. Es schloß sich ein Bund der Herzen, und der Ritter empfing von der Fai ein Ringlein zum Pfände ihrer holden Gunst. Oft ritt er nun scheinbar zur Jagd aus, aber nie brachte er Beute heim; daö wunderte seine Umgebung, denn er war doch sonst ein guter Schütze und gewandter Jager, und hatte schon manchen Bär und manchen Eber mit kräftig gehandhabiem Jagdspecr gefällt. Auch fiel

es auf, daß der Mehrnsteiner die nachbarlichen Edclhöfc gänzlich mied, und unvermählt bleiben zu wollen schien. Da geschah cs, daß der Burgherr auf Schloß Rattenberg ein Vermählungsfest feierte, zu dem er auch seinen Freund, den Mehrnsteiner einlud, welcher Einladung dieser nicht wohl absagen konnte. Daher erschien er denn, und leider geschähe dann noch mehr. Ein auch als Gast anwesendes schönes Fräulein aus Innsbruck bestrickte den Ritter, und schmeichelte ihm das Ringlein der Fai ab, das sic an seinem Finger fun keln

und glänzen sah. Von Minne bethört, gab der Ritter das Ringlein hin, ohne daß ihm der gehoffte Lohn dafür ward.

2
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_209_object_5233671.png
Pagina 209 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
Edelfräulein im weiten Gau. Obgleich kaum sechszehn Jahre alt, liebte sie den jungen tapfern Ritter Theobold von Trauenstcin, der unter Friedrich dem Rothbart mit der tirolischen Ritterschaft den Kreuzzug mitmachte, um sich auf dem Schlachtfelde gegen die Ungläubigen den Ritterschlag zu ver dienen , der ihm zugleich — nach dem Versprechen des alten Maretschen — die schöne Tochter als Gattin cinbringen sollte. Schon waren zwei Jahre vergangen, seit vom Vater der Braut gesegnet, der Bräutigam

von dannen zog; da kam einst ein Pilger aus Palästina, bat im Schlosse um einen Imbiß und erzählte von den blutigen Kämpfen der Ritter und Sarazenen. So kam er auch auf den Ritter Theobald zu sprechen, und erzählte, daß derselbe große Ländereien erobert, endlich eine reiche Paschatochter ge- beirathet und so sein irdisches Glück gemacht habe. Kunigunde erblaßte und sank bald darauf einer Ohnmacht nahe zu Boden; ihre Zofen trugen sie in ihre Kammer, denn solch eine Treulosigkeit brach ihr das Herz. Sobald

aber das Fräulein aus dem Zimmer war, sprang der Pilger freudig, auf, drückte den alten Maretscher ans Herz, warf Mantel und Kragen weg, und in blanker Rüstung stand der Ritter von Treuenstein vor ihm, welcher sich so vermummt und in solche Kleidung geworfen hatte, um die Treue seiner Braut zu prüfen. Laßt uns nun schnell zu meiner lieben Kunigunde eilen, sprach er zum Vater, um den Schmerz gut zu machen, den ich ihr bereitete, und mit pochendem Herzen eilten sie über einen Gang ins Zimmer der Braut

3
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_106_object_5233568.png
Pagina 106 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
Von Schaam uitb Reue über seine Treulosigkeit ergriffen, eilte am frühen Morgen der Ritter zum Fuße des Sonnenwcndjoches, da sah er, wie vor ihm her ein weißes Reh sprang, und die alte Jagdlust erwachte in ihm, er verfolgte das Reh, aber es floh bis zu der ihm wohlbekannten Stelle, an der durch ein Anklopfcn mit dem Ringlein an eine Felswand sich das Thor öffnete, das den Eingang in das Reich der Fai verschloß. Erschrocken stand der Ritter am starren Fels, denn er hatte ja das Ring lein

nicht mehr. Plötzlich stand die Fai vor ihm, würdevoll, ernst, nicht zürnend, aber trauernd. Sie hielt das Ringlein in ihrer zarten Hand. Du bist nicht treu, sprach sie: Du schwurest, stets nur an mich zu denken, mein Ringlein nie in eine andere Hand zu geben, nie eines meiner Thicre zu verfolgen, und dreifach brachst Du mir Dein Wort. Fahr' wohl! Die Fai schwand weg, und der Ritter fuhr nicht wohl. Kaum hatte er die Stelle bestürzt verlassen, so schoß eine Mure von der steilen Bergwand nieder

und überschüttete donnerpraffelnd mit zahllosem Gestein eine weite Strecke. Darauf ist der Ritter sehr traurig geworden, aus seiner Heimath hinweggezogcn — sie sagen nach dem heiligen Lande, und ist niemals wie der heimgekchrt. 2 . Die Fai von Glatten. Ein alter Einwohner von St. Leonhard im Paffeicrthale, mit wel chem Orte die Gemeinden Glatten und Schlattach, ersteres auch mit einem alten, dem heiligen Hyppolytus geweihten Kirchlein in Verbindung stehen — Hyppolitus war unter Kaiser Decius Kerkermeister

4