sie überaus peinlichen Situation selbst als Opfer eines sexuellen Übergriffes des Ebner auf. Sie er griff scheinbar „wutentbrannt“ ein Licht und ein Messer, um sich am geflüchteten Übeltäter, von dem sie eigenartiger Weise genau wußte, daß er sich in seiner Schlafkammer im Schmiedhof zur Ruhe gelegt hatte, zu rächen (,... nachher hinaufkhommen, sich gar übl und wild gestellt und ihne Ebner mit ain Messer erstechen wollen “). Anstatt den Ebner aber wirklich zu erstechen, schimpfte
(„so aber villeicht nur ain Schein oder Spiegelgefecht gewesen mag sein“). Weil der gehörnte Lorenz wegen dieses Vorfalles den Ebner fortan bei jeder Gelegenheit auf öf fentlicher Gasse als „Korndieb“ beschimpfte — und zwar „nichte bezecht, sonndern niechtern und bei gueter Vernunft“- und ihn auch sonst überall als schlechten Menschen austat („hinterruggs ge scholten und an seiner Ehrn beflöckht“), ließ ihn dieser schlußendlich wegen Beleidigung und Ver leumdung vor das Altreier Dorfgericht zitieren. Nun lag
hatte wohl mit dieser Frage gerechnet, denn augenblicklich zog er grinsend seinen (den rich tigen?) Hut unter dem Wams hervor, mit dem Ausruf: „Da hab ich’n!“. Da dem Ebner vor den Richtern schlußendlich nichts Konkretes nachgewiesen werden konnte, schon gar nicht ein Korndiebstahl, mußte Lorenz seine Beschimpfungen („Korndieb“) zerknirscht widerrufen (was hat das liebe Korn schließlich auch mit einem Seitensprung zu tun?) und zudem öffentlich bekennen, daß er den Leonhard Ebner nur als ehrlichen
und redlichen Menschen ken ne („er wisse vom Ebner nichts Nachtheiliges, als von ainem erlichen, rödlichen Gsölln“). Der Fäcklbauer mußte also notgedrungen einlenken, und als guter Unterlandler war er folglich auch bereit, den peinlichen Streithandel („den Schtritt mit Leonhardten“) beim Dorfwirt („Erasun am Orth“) mit einer Maß Wein endgültig zu begraben. Letzterer bezeugte einige Jahre später in einem Gerichtsverfahren vor dem Pfleger auf Schloß Enn diese seinerzeit mit einer Maß Wein be gossene
Versöhnung zwischen dem Lorenz und dem Leonhard unter Eid, obwohl er, wie er be kräftigte, damals über die genaue Ursache des „Schtritts“ noch nichts Genaues gewußt habe. Er habe „erst hernach Lanndtsmärsweis vernommen, daß Leonhard Ebner mit des Lorentz Fäckhls Weib zethuen gehabt soll haben und deswegen die Vergleichung miteinander gemacht haben soll“. Mit dem Vergleich in der Gasthausstube hätte der Fall für immer ad acta gelegt werden können, wenn ein gewisser Caspar Zwerger, die seiner Meinung